Zumindest der europäische Zeitgeist hat sich in das Gegenteil des Ausspruchs «Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin» von Bertolt Brecht gewandelt, welcher von den Blumenkindern der 1970er-Jahre und der nachfolgenden Friedensbewegung übernommen wurde.
Wo sind sie nur hin, die Friedensaktivisten von damals? Viele gehören heute zu den Kriegstreibern und andere sind still geworden.
Die EU braucht den Krieg!
Der Krieg – oder personalisiert Putin – ist schuld an allem, was in der EU schiefläuft. Geht die Wirtschaft den Bach runter, herrschen Spannungen wegen unterschiedlicher Ansichten, ist Putin schuld. Überbordende Staatsverschuldung, explodierende Überwachung und Reglementierung wird infolge der Putin-Trolle zur Notwendigkeit. Zensur, Meinungskontrolle und Hate Speech ist alles der Russenpropaganda zu verdanken.
Was wäre, wenn die USA, Russland und die Ukraine tatsächlich den Krieg beenden und eine Vereinbarung finden? Haben wir dann endlich Frieden in Europa? Können wir uns wieder dem Alltag, dem wirtschaftlichen Wachstum und der Prosperität zuwenden?
Russland wird immer ein Feind für uns bleiben …
… befindet der designierte deutsche Aussenminister Wadephul. Putin wird wohl nicht mehr lange als Feindbild dienen, schließlich zählt er auch schon bald 73 Lenze. Russland hingegen muss wohl noch etwas länger als Feindbild herhalten.
Die EU und ihre Probleme
Die EU steckt seit Jahren und zunehmend in einer Dauerkrise. Es seien hier einige in Erinnerung gerufen:
Frieden wäre ein Problem
Nur eine Auswahl der EU-Probleme wurde aufgezählt. Diese alleine führen zu zunehmender Armut in der Bevölkerung, Unwillen gegenüber der EU, Abwahl der etablierten Politiker und Parteien.
Krieg eint, zumindest zeigt es die Geschichte so. Ein großer böser Feind wird durch tägliche Medienarbeit der Bevölkerung «bewusst» gemacht und selbstverständlich ist er für alle Entbehrungen und alles Übel, dass dem Volk aufgebürdet wird schuld. (Passend dazu die Kolumne in der Berliner Zeitung unter dem Titel «Im Krieg sind Journalisten die wichtigsten Soldaten», Anm. der Redaktion)
Man stelle sich vor, plötzlich herrsche Frieden. Dann könnte man sich den inneren Problemen annehmen. Geht ja gar nicht!
Deshalb «Russland bleibt der Feind» und die Industrie wird über exorbitante Ausgaben für Rüstung angekurbelt. Man darf sich auf mehr Krieg gefasst machen mit diesen Politikern.
Lieber Leser, liebe Leserin, denken Sie auch wie unser Kommentator, sind die EU-Politiker zum größtenteils kriegslüstern geworden, um in erster Linie selbst verschuldete Probleme nicht angehen zu müssen? Oder haben Sie hier eine ganz andere Ansicht? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!
© Bild: Nightcafé (KI)
Kommentator Patrick Jetzer war schon zweimal Gast im HOCH2-Studio – hier können Sie sich die Videos anschauen:
Patrick Jetzer: «Ein neues Volk kann auch ohne eigenes Territorium entstehen»
Buch «Der Staat» von Patrick Jetzer