Wie das Bundesamt für Umwelt BAFU schreibt, bewilligte es einen Freisetzungsversuch mit einem Gen-Impfstoff gegen den Vogelgrippe-Virus H5N1. Das Institut für Virologie und Immunologie IVI als Bewilligungsinhaber, impft nun Vögel im Berner Tierpark Dählhölzli und im Basler Zoo mit ungetesteten Gen-Präparaten gegen die vermeintlich gefährliche Vogelgrippe. Das BAFU schreibt in der Pressemitteilung:
«Ziel des Versuchs ist, die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Vogelgrippe-Viren zu testen. Zudem sollen allfällige Nebenwirkungen der Impfung sowie die Sicherheit für Mensch, Tier und Umwelt untersucht werden.»
Ein weiteres Gen-Experiment also, wo Nebenwirkungen nicht in klinischen Kontrollstudien, sondern im Feldversuch getestet werden. Dr. Gert Zimmer, Chef-Virologe am IVI, hat das Gen-Serum gleich selbst entwickelt. Wohl deshalb behauptet er, dass über 70 verschiedene Vogelarten vom Virus befallen seien. Über die Wirkungsweise seines Impfstoffes scheint er nur wenig zu wissen. Gegenüber dem Schweizer Bauer sagte er:
«Bei Hühnern war der Impfstoff wirksam. Doch wie andere Tiere darauf reagieren, wissen wir noch nicht. Es könnte zum Beispiel sein, dass der Impfstoff bei Flamingos wirkt, aber nicht bei Pelikanen.»
Bei der neuen Vogelgrippe-Impfung handelt es sich um einen Vektorimpfstoff, wie beispielsweise auch der Covid19-Impfstoff von AstraZeneca einer ist. Bei dieser Vogelgrippe-Impfung wurde bei einem harmlosen Virus ein essentielles Gen entfernt und durch ein Gen des H5N1-Vogelgrippe-Virus ersetzt. Wie es heißt, muss der Impfstoff den Vögeln mit einer Spritze verabreicht werden. Zimmer wolle untersuchen, ob der Impfstoff nicht auch mittels Augentropfen verabreicht werden könnte.
Erstaunlicherweise kommt das bewilligte Experiment zu einem Zeitpunkt, wo das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen bereits sämtliche Maßnahmen zur Eindämmung der Vogelgrippe aufgehoben hat, weil bei Wildvögeln keine neuen Vogelgrippe-Fälle mehr aufgetreten seien. Wie wir in unserer Sendung vom 27. März berichteten, werden auch Impfstoffe gegen Vogelgrippe bei Menschen getestet. Mehrere Pharmaunternehmen arbeiten derzeit an entsprechenden Präparaten, mit dem Ziel, insgesamt mindestens 200 Millionen Dosen für Regierungen in aller Welt bereitzuhalten, falls das Damoklesschwert der WHO wieder einmal zuschlagen sollte.