Um ihre Aufgabe zu erfüllen, erhält die SERAFE sämtliche Daten aus allen Gemeinden der Schweiz. Diese rapportieren zeitnah metikulös Namen, AHV-Nummer, wer wo wohnt (Gebäude- und Wohnungsidentifikator), Alter usw.
Vor SERAFE kannte die Schweiz kein solches nationales Register. Der Bund musste Volkszählungen durchführen. Dank SERAFE hat er eine allzeit akualisierte Datenbank. Er bräuchte also nicht mehr verschämt bis in die Sommerferien zu warten, um vom Bundesamt für Statistik die Bevölkerungszahl zu kommunizieren. Ein Online-Ticker am Bundeshaus wäre ebenso möglich. Kombiniert mit den Daten der Telekom-Anbieter, kann der Staat jederzeit feststellen, wo ein Bürger wohnt und wo er sich gerade aufhält.
Überraschend ist, dass die SERAFE noch eine Filiale in Neuseeland betreibt. Der Flug dorthin dauert zwei Tage. Neuseeland ist dem Durchschnittsbürger eher als Mittelerde aus Tolkiens Roman-Verfilmungen bekannt, aber nicht als Informatikstandort. SERAFE erwähnt ausdrücklich, dass die dortigen Mitarbeiter Zugang zu den Daten haben. Doch warum Neuseeland? Die Antworten liefern Julian Assange, Kim Dotcom und Edward Snowden unabhängig voneinander: in Neuseeland ist die Überwachung der Informatik besonders einfach.
Im Finanzbericht (Geschäftsbericht), wo zwingend Filialbetriebe erwähnt werden müssen, wird diese Filiale aber mit keinem Wort erwähnt. Entweder macht die SERAFE hier auf dicke Hose oder die Verwaltung nimmt sich öfters eine Auszeit, um auf Kosten des Gebührenzahlers um die Welt zu jetten.
Nun sollte auch dem Letzten einleuchten, warum die Terrorwarnungen immer von den USA an die nationalen Behörden übermittelt werden.
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