Inkompatible Hardware. Das böse Erwachen kommt nach der Installation. Viele angeschlossene Geräte funktionieren nicht mehr oder nur eingeschränkt. Hardwarehersteller investieren kein Geld in ein Betriebssystem, dass einen Marktanteil von 5 % hat. Klar, es gibt Produkte, die gute Treiber für Linux mitliefern. Die muss der User zuerst teuer beschaffen.
Arme Gamer. Arm dran sind Gamer. Sie leisten sich eine Grafikkarte, die soviel kostet wie ein Gebrauchtwagen. Linux kann ev. aber nur 20 % der Leistung nutzen.
Der Mythos. In den Augen der Öffentlichkeit wird Linux von Garagenprogrammierer gecoded, die in ihrer Freizeit richtige Wunder vollbringen.
Die Realität. Linux wird von BigTech entwickelt: Google, Amazon, Oracle, sogar Microsoft leisten wesentliche Programmierarbeit. Das Internet findet auf Linux-Servern statt.
Graphische Oberflächen. Mit einem Server-Betriebssystem kann der Normie nichts anfangen. Für ihn gibt es Linux mit einer grafischen Oberfläche (vereinfacht formuliert). Jetzt erschließt sich ihm die unendliche Welt der kostenlosen Open-Source-Apps, die tatsächlich in vielen Fällen von Garagenprogrammierer programmiert wurden.
Bedienungsfreundlichkeit. Diese Apps sind oft alles andere als nutzerfreundlich. Wer Bilder mit GIMP statt Photoshop bearbeiten will, erlebt die Hölle. Wer ein brauchbares CAD-Programm sucht, ist mit Linux am falschen Ort. Das meiste ist Murks. Selbst Programme, die auf Linux und Windows angeboten werden, funktionieren unter Linux unstabiler. Schon mal DaVinci Resolve oder OBS Studio ausprobiert?
Kein Bluescreen. Nerds behaupten, sie hätten auf Linux noch nie den Bluescreen gesehen. Das stimmt. Stattdessen bleibt die Maus stehen und das war’s. Linux stürzt weit häufiger ab als Windows.
Linux, die Alternative? Geduldige (und solvente) Cracks können Linux zu einem Instrument tunen, das tatsächlich ihre Bedürfnisse erfüllt. Warum sollten Normies oder Firmen sich diese Mühe machen? Für sie ist das Betriebssystem ein Tool, nichts anderes.
Die Antwort. Ein Umstieg ist dann eine Option, wenn die Alternative Vorteile bietet, die das aktuelle Betriebssystem nicht hat. Das ist für Windows- oder OSX-User nur ganz selten der Fall.
Linux schnüffelt nicht? Es stimmt, das Linux weniger Telemetriedaten erhebt als Windows/OSX. Die großen Schnüffler sind Facebook, Google und Amazon. Benutzt der User deren Apps auf Linux, hat er nichts gewonnen.
Damit Linux der Durchbruch gelingt, müssen die Apps wesentlich stabiler und bedienungsfreundlicher werden. Sie werden zwar immer besser, doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Ob das jemals mit kostenloser Open Source-Software gelingt, ist fraglich.
Disclaimer: Der Autor ist ein Linux-User.
Sind Sie, lieber Leser, liebe Leserin auch Linux-User? Und sehen Sie die Sachlage gleich wie unser Kommentator? Oder spielen Sie mit dem Gedanken auf Linux umzusteigen? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!
© Foto: Paul Siegenthal
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Die Kommentare hier offenbaren, dass die meisten keine Ahnung von Linux haben. Sie haben es bestenfalls mal aufgesetzt, haben aber keine Ahnung von der Architektur des Betriebssystems. Sie haben schon gar nicht versucht, Linux in einem betrieblichen Umfeld einzusetzen - ein Experiment, das garantiert gescheitert wäre. Linux ist ein sehr gutes Server-Betriebssystem, wird aber auf den Deskops nie eine Rolle spielen.
Hallo Paul
Apropos Scanner: HP ScanJet 5200 C, geschätzt 23 Jahre alt. Nachdem ich zuvor vor "verschlossenen Fenstern" stand... Ob er wohl mit Linux Mint funktioniert? Ich habe ihn einfach angeschlossen. Funktionierte auf Anhieb! Wow, ich war sprachlos und freudig zugleich. Vielleicht könnte es ja auch mit Deinem Scanner funken? https://www.linuxmint.com Empfehlung meinerseits: Mate Desktop. Konservativ, stabil. Ein Versuch wäre es vielleicht wert.
Das ist ein gutes Beispiel. Dieser uralte Flachbettscanner funktioniert tatsächlich. Doch unsere Businessscanner der letzten 5 Jahre(Einzugsscanner) funktionieren alle nicht (Brother, Canon, Fuji) oder nicht richtig. Wir haben es ausprobiert. Die Hersteller liefern nicht einmal mehr Treiber für Linux.
Das ist genau das Elend von Linux. Die Treiber sind im Kernel eingebaut. Sie kommen dann Jahre zu spät auf den Markt. Die Geräte-Hersteller machen sich dann erst gar nicht mehr die Mühe, etwas zu liefern.
Es wird immer besser: jetzt ist es auch russischen Programmmierer verboten, Code für Linux beizutragen. Nota bene: der Code wird vorher von der Linux Fundation geprüft.
https://www.youtube.com/watch?v=L5Ec5jrpLVk
LOL, es waren genau die Garagenprogrammierer, die MS-DOS und Windows gemacht haben. Studienabbrecher wie Bill Gates. Linux wird von den weltbesten Hackern gemacht. Google, IBM, Microsoft integrieren ledigliche ihre Treiber. Dürfen sie auch, wie jedermann. Und ja, manchmal hakt es, aber "just works" kannst du auch bei Apple vergessen. Mit Consumer-Plattformen kannst du nur das machen, was Billy und Steve für dich vorgesehen haben. Mit Linux kannst du alles machen.
Image und Realität sind hier nicht deckungsgleich. Bill Gates war bereits recht etabliert in der Branche, als er den Deal mit IBM machte. IBM hätte nie mit einem Gragenprogrammierer verhandelt. Der Titel "Studienabbrecher" wird hier auch etwas falsch konnotiert. Wenn man bereits mehrere Millionen Dollar verdient hat, warum soll man sich dann noch um ein Berufsdiplom bemühen?
Grundsätzlich muss man sehen, dass iOS von Apple auch nur eine Benutzeroberfläche von Linux ist. Mit dem Ausstieg von Motorola in der Prozessor Produktion, war Apple gezwungen ihr System auf Linux umzustellen, weil ein iOS auf Intel Prozessoren umzuprogrammieren, hätte Apple ruiniert. Gerade war ich bei einer befreundeten Fotografin die auf Apple umgestiegen ist, da schläft mir dabei das Gesicht ein. Vor allem das Grafiktablett funktioniert nur sehr eingeschränkt.
@paulsiegenthal: "Hinter Linux stehen sehr wohl Grossfirmen..." Selbstverständlich - ja! Aber für keine dieser Firmen ist Linux das Vehikel, mit dem sie "die Welt beherrschen" wollen! Sie brauchen Linux, um wirklich leistungsfähige Rechenzentren ohne die Restriktionen der "für den Pöbel" eingeschränkten Systeme flexibel betreiben zu können. Da brauchen sie natürlich auch keine Treiber für jedes beliebige Tamagochi! Wer aber auch genau diese Bedürfnisse hat ist bei Linux goldrichtig.
Genau so ist es! Gäbe es Linux als Server nicht (bzw. den Vorgänger UNIX) würden Computer immer noch so aussehen wie in der IBM Ara, wo man gezwungen war, ein Gesamtsystem - Hardware & Betriebssystem & Software - zu mieten. Kaufen konnte man die Dinger nicht. Schon allein die Miete jagte manche Bude in den Konkurs. IBM kam dann vorbei und holte die Maschinen einfach wieder ab und stellte sie beim nächsten Kunden wieder rein.
Solche Artikel machen doch nur künstlichen Wind, um einen kleinen "Sturm im Wasserglas" auszulösen! "Der Durchbruch" wird Linux schon darum nie gelingen, weil keine Grossfirma dahinter steht, die damit primär die Weltdominanz erreichen will, und andernfalls wäre es samt "Durchbruch" nicht mehr so gut. Für die echte Arbeit nehme ich Linux, weil das dann "mein Computer" ist, und für Kundenjobs habe ich ein Windows-System daneben. Ansonsten soll doch jeder auf seine Facon glücklich werden.
Hinter Linux stehen sehr wohl Grossfirmen: Google, Microsoft, Meta, Oracle, Amazon, usw. - allerdings nur hinter der Serverversion. Die Desktopversionen sind sozusagen ein Abfallprodukt, lediglich Ubuntu ist hier wirklich voll engagiert und bietet die meisten Treiber. Oracle macht mit Fedora einen recht gut Job, doch das Projekt läuft dort eher unter Hobby der Programmierer.
Hallo Paul
Im Disclaimer steht "Der Autor ist ein Linux-User". Mit welchem Linux Betriebssystem hast Du Erfahrungen gesammelt?
Ich bin weder Windows- noch Linux-Kirchgänger. Und möchte auch keines der Betriebssysteme verteidigen. Wie bei allem gilt: Jedem nach seinem Geschmack sowie Bedürfnissen.
Hoi tuxlie. Ich komme noch aus der UNIX-Ära. Wenn ich einen Server aufsetze, benutze ich meistens Debian. Auf dem Desktop verwende ich zur Zeit Kubuntu, wobei hier meine Präferenz so alle 3 Monate ändert Ich erledige eigentlich alle Arbeit die ich kann auf Linux, weil das System mit LUKS encrypted ist. Daneben steht eine Windowsmaschine. Mein Scanner und der Ettikettendrucker funktionieren unter Linux kaum. Auf diesem ist auch Photoshop und Fusion360 installiert,
Lieber Paul
Ich habe hier nur 500 Zeichen zur Verfügung, deshalb nur soviel:
Dieser Artikel ist weder objektiv, noch vollständig, es fehlen Vergleiche - schade für Menschen, welche sich überlegen umzusteigen. Wie wäre es mit einem ausgewogenen Artikel?
Hoi 1eck - Auf einem Blog kann man keine Essays publizieren. Texte müssen pointiert und kurz sein, sonst liesst sie keiner. Ich war mir schon bewusst, dass dieser Artikel den Gottesdienst der Linux-Junger stört. Linux wird seinen Marktanteil nur erhöhen können, wenn man die Software verbessert und Leistungen bietet, die man auf Windows nicht bekommt. Linux gibt es bald seit 30 Jahren und der Marktanteil ist immer noch unter 5%.
Hallo 1eck, muss mich noch kurz einschalten: natürlich ist der Artikel weder objektiv noch vollständig, es ist ja ein KOMMENTAR (Rubrik) - also vom Autor gefärbt und rein persönliches Empfinden 😉 - aber durchaus nicht faktenfrei. Aber wir freuen uns über die rege Diskussion. Schönen Sonntag 😇.
Vor Jahren bin ich von Windows zu Linux umgestiegen. Anfangs war es reine Neugierde. Wenig später Überzeugung: Linux Mint. Meine Erfahrung: Ein benutzerfreundliches Betriebssystem für Einsteiger in die Linux-Welt. Funktionstüchtig out-of-the-box. Man muss kein Crack sein um es bedienen zu können. Ich nutze weder Spiele noch Sonderprogramme. Für mich ist Linux Mint ein Betriebssystem mit welchem sich arbeiten lässt. Einfach mal ausprobieren und die Frische geniessen.
Der Kernel von Linux Mint hinkt etwa 2 Jahre hinter Fedora oder Kbuntu (my favorite) hinterher, damit ist die API Kompatibilität nicht immer gesichert, was das System unstabil machen kann. Es kommt dann darauf an, welche Apps und Treiber man auf dem System hat. Ja, sie werden sagen "Ich hatte noch nie Probleme damit" ... es kommt halt immer darauf an, was auf dem System passiert.
Für mich spricht vor allem die LUKS-Verschlüsselung für Linux. Die Daten sind auf Linux sicher wie in einem Tresor. Bei Windows gibt es ev. ein Backdoor im Defender, ich traue der Sache nicht. Und mit den neuen AI-Chip, der alle paar Sekunden einen Screenshot macht (und allenfalls auch noch auf den Server von Microsoft hochlädt) ist es mit der Privacy endgültig vorbei. Auch wenn Linux etwas holperiger ist als Windows, ich wechsle nicht.
Liebe Leser und Zuschauer, teilen Sie uns gerne Ihre Gedanken zu Paul Siegenthalers Kommentar mit. Was machen Sie für Erfahrungen? Alles halb so wild? Zufriedener Linux-User? Danke 🙏