Der Wahrheit verpflichtet
19. Juni 2023 - Stephan Seiler

Abstimmungs-Pleite

Stephan Seiler
Das Abstimmungsresultat vom gestrigen Sonntag war ernüchternd; zumindest für die Freiheitsbewegung. 58 Prozent der Bevölkerung kümmerte sich nicht um ihre Zukunft.
Link zur Sendung
News vom 19. Juni 2023

Das Weltwirtschaftsforum WEF fordert die Regierungen der Welt offen dazu auf, den privaten Autobesitz bis 2050 um 75 Prozent zu reduzieren; einschließlich Elektrofahrzeuge. Das öffentliche Diskussionspapier mit dem Titel «The Urban Mobility Scorecard Tool», zu deutsch: «Tool zur Bewertung der urbanen Mobilität», wurde jüngst vom Wall Street Journal aufgedeckt. Das WEF behauptet in diesem Bericht, dass bis 2050 mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in 15-Minuten-Städten leben werden und dass die Menschen deshalb ihre Heimat nicht mehr verlassen müssten. Damit die radikalen und sinnbefreiten Klimaziele der Vereinten Nationen erreicht werden können, sollen die Bürger auf öffentliche Verkehrsmittel und Car-Sharing umsteigen. So soll die Zahl von rund 2,1 Milliarden Fahrzeugen in Privatbesitz, auf etwa 0,5 Milliarden schrumpfen, um damit etwa 3,9 Milliarden Tonnen CO2 in der Atmosphäre einzusparen. Für Menschen, die weiterhin in ländlichen Gebieten wohnen wollen, ist das keine gute Nachricht. Gleichzeitig reisen die erlauchten Gäste des alljährlich stattfindenden WEF-Meetings in Davos mit unzähligen Privatjets an, die eine katastrophale Klimabilanz haben. Wieso die WEF-Bürokraten sich darüber keine Gedanken machen, kann man sich denken.

Für das Fußvolk gilt Netto-Null. Das Klimaschutzgesetz wurde am gestrigen Sonntag vom Schweizer Stimmvolk mit 59 Prozent angenommen. Nach dem “Nein” zum CO2-Gesetz vor einem Jahr vermag das klare «Ja» der aktuellen Abstimmung erstaunen. In Zukunft wird Heizen nach und nach nur noch elektrisch möglich sein. Doch viele Hausbesitzer werden wohl nicht einfach auf teure Wärmepumpen umsteigen können. Mit dem «Stromfresser-Gesetz» wird der Strompreis nicht nur explodieren, es werden auch faktische Verbote von fossilen Brennstoffen wie Heizöl, Gas, Diesel und Benzin möglich sein. Gemäß Abstimmungsresultat, glaubt die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung an den CO2-Schwindel und nimmt mögliche Verbote demütig hin. Die Meteorologin und Astronautin Dr. Insa Thiele-Eich empfindet Verbote gar als Erleichterung. Unlängst schrieb sie in einer Kolumne, dass es gerade beim Klimaschutz mehr Verbote brauche. Offen plädiert sie für Denkfaulheit und für die freiwillige Aufgabe der Selbstbestimmung.

Vielleicht sehen es viele in der Schweiz ähnlich. Denn sie sagten auch Ja zum Covid-19-Gesetz; und dies bereits zum dritten Mal. Mit Ausnahme der Kantone Schwyz, Appenzell Innerrhoden und Obwalden wurde das Gesetz mit 61,9 Prozent angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei 42 Prozent. Damit stimmten nur 2.3 von 5.5 Millionen Stimmberechtigte über die Vorlagen ab. 3.2 Millionen, oder 58 Prozent, kümmerten sich nicht um ihre Zukunft. Von einer Mehrheitsmeinung der Schweizer Bevölkerung kann somit nicht wirklich die Rede sein.
Doch offiziell hat die Schweiz mit ihrer einmaligen direkten Demokratie abermals die Chance vertan, gegen die sinnlosen Corona-Maßnahmen ein Zeichen zu setzen. Nun kann die Landesführung mit gutem Grund behaupten, die Volksmehrheit stehe hinter der vergangen und künftigen teils rigorosen Maßnahmen; ein hoher Preis um weniger denken und recherchieren zu müssen, nicht?

16 1

Schreiben Sie einen Kommentar