Der Wahrheit verpflichtet
10. November 2023 - Regina Castelberg 2

Bares bevorzugt: Wer cash bezahlt, spart

Regina Castelberg
Digitale Zahlungssysteme werden von den Regierungen gepusht und Barzahlern wurde es in der letzten Zeit oft zusätzlich schwer gemacht, da vielerorts nur noch mit Karte bezahlt werden kann. Doch in Deutschland scheint sich nun ein Trend in die andere Richtung zu entwickeln. Denn immer häufiger gibt es Rabatte bei Barzahlung.
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News vom 10. November 2023

Zurzeit werden weltweit diverse Projekte für digitale Zentralbankwährungen, sogenannte CBDCs, vermehrt gefördert. Dies vor allem auch von der Bill and Melinda Gates Stiftung, welche Mitglied ist bei der «Better Than Cash Alliance», also zu deutsch die «Besser als Bargeld Allianz».
Und obwohl diese Pläne von vielen misstrauisch begutachtet werden, da sie in den CBDCs das ultimative Kontrollinstrument vermuten, will auch die Schweiz hier mitmischeln: Ab dem 1. Dezember startet die Schweizer Nationalbank (SNB) ein neues CBDC-Pilotprojekt. Es handelt sich laut SNB dabei um die dritte Phase des Projekts «Helvetia». Erstmalig werden sechs Banken einen digitalen Schweizer Franken für reale Transaktionen verwenden. Es sind dies namentlich: Die Banque Cantonale Vaudoise, die Basler Kantonalbank, die Commerzbank, die Hypothekarbank Lenzburg, die UBS und die Zürcher Kantonalbank. Der Versuch soll bis Juni 2024 dauern.

Während national und auf globaler Ebene also an diversen neuen digitalen Geldsystemen gewerkelt wird und viele Läden und Restaurants keine Barzahlung mehr wünschen, gibt es jedoch auch entgegengesetzte Entwicklungen.

Bereits im Februar dieses Jahres berichtete das SRF, dass Bargeld in der Schweiz wieder beliebter geworden sei und die Debitkarten in der Häufigkeit des Einsatzes wieder überholt hätte.

Und nun folgt bezüglich Bargeld-Benutzung eine weitere positive Nachricht aus Deutschland. So titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung vor vier Tagen: «Wieso Barzahler immer häufiger Rabatt bekommen». Im Beitrag wird als Beispiel nebst anderen das Ravensburger Restaurant Humpis angeführt, dessen Besitzer bei Barzahlung fünf Prozent Rabatt auf den Gesamtbetrag gewährt. Sein Argument: Es habe ihn beunruhigt, wie rasant die Kartenzahlungen angestiegen seien, sagt er. Er wolle bei Transaktionen keine Zwischenhändler wie Visa oder Mastercard bezahlen müssen und fürchte, dass das Bargeld bedeutungslos werde.
Es sind offenbar vor allem Gaststätten und Hotels, die solche Rabatte anbieten, aber auch Selbstabholer von Waren können öfters davon profitieren.

Chip.de ergänzte gestern in einem Artikel zum Thema:

«Aus rechtlicher Sicht ist dieses Vorgehen in Deutschland unproblematisch. Wichtig ist allerdings, dass es sich eben um einen Rabatt handelt und keine Zusatzkosten für Zahlungen mit Karte. Das wäre hierzulande nämlich nicht erlaubt. Das bedeutet, dass der volle Preis als erstes in der Speisekarte zu sehen sein muss.»

Kennen Sie Restaurants, Hotels oder Läden in der Schweiz, Deutschland oder Österreich, die solche Rabatte anbieten? Dann hinterlassen Sie doch in den Kommentaren unter dieser Sendung einen Tipp für die anderen Zuschauer.

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2 Kommentare zu “Bares bevorzugt: Wer cash bezahlt, spart”

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