Der Wahrheit verpflichtet
03. Mai 2023 - Stephan Seiler

Bundesrat als Pharma-Lobby

Stephan Seiler
Weil glaubhafte Argumente fehlen, behauptet Bundesrat Berset, dass Covid-Gesetz sei wegen der Zulassung von neuen Medikamenten wichtig. Angeblich gegen das Long-Covid-Syndrom. Doch unsere Recherche zeigt etwas völlig anderes.
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News vom 3. Mai 2023

Am 18. Juni entscheidet das Schweizer Stimmvolk zum dritten Mal über das Covid-19-Gesetz. Genauer gesagt: ob es bis Mitte 2024 verlängert werden soll. An der gestrigen Medienkonferenz warb Gesundheitsminister Alain Berset für ein JA. Aber nicht etwa wegen einer neuen Virus-Variante, sondern wegen der Entwicklung zweier Medikamente gegen das vermeintliche Long-Covid-Syndrom und als pauschale Vorbereitung für den nächsten Winter. Mangels überzeugender Argumente behauptete Berset, dass ein Nein zum Gesetz die Zulassung vom Bund geförderter, wichtiger Medikamente gefährden könnte.

Patrick Mathys, der für die Krisenbewältigung beim Bundesamt für Gesundheit BAG zuständig ist, erklärte an der Pressekonferenz (ab Min. 18:01).

Bei einem dieser Medikamente handelt es sich um «Temelimab», ein experimenteller und genetisch modifizierter Immunglobulin-Antikörper. Das Medikament wirkt nicht wie von Mathys behauptet gegen Long-Covid, sondern gegen die schädlichen Immunreaktionen infolge der Gen-Präparate. Entwickelt wurde «Temelimab» zur Therapie bei Multipler Sklerose. Gemäß dem Hersteller «GeNeuro» mit Sitz in Genf, befindet sich das Medikament gegen Post-Covid in der Phase-2-Studie. Zu den bereits bekannten und häufigen Nebenwirkungen zählen: Infektionen der oberen Atemwege, Erkältung, Muskel-Skelett-Symptome und Kopfschmerzen. Langzeitfolgen des Medikaments sind nicht bekannt.

Das zweite Medikament heißt «Ambrisentan» und wurde von der Firma «Noorik Biompharmaceuticals AG» aus Basel entwickelt: Ursprünglich gegen pulmonale Hypertonie, eine Krankheit, bei der der Blutdruck im Lungenkreislauf chronisch erhöht ist. Bei diesem Medikament handelt es sich um einen Rezeptor-Antagonisten, der das Peptinhormon Endothelin blockiert. Bei der durch Gen-Substanzen verursachten Expression von Spike-Proteinen des SARS-CoV-2-Virus, ist Studien zufolge auch die Aktivität von Endothelin an den Innenflächen der Blut- und Lymphgefäße massiv erhöht. Dies kann zu einer Abnahme des Blutflusses, einer Abnahme der Sauerstoffversorgung der Organe, und schließlich zum Organversagen führen; ebenfalls typische Symptome der Gen-Substanzen. Patienten mit einer idiopathischen Lungenfibrose, einer Erkrankung des Lungen-Bindegewebes ohne erkennbare Ursache, dürfen das Medikament auf keinen Fall einnehmen, weil es gemäß dem deutschen Ärzteblatt die Lungenfibrose noch beschleunigt.

Für genau solche Patienten wäre das Medikament laut Mathys jedoch gedacht.

Auch Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangere sowie Mütter in der Stillzeit, dürfen das Medikament laut der Gelben Liste ebenfalls nicht einnehmen. Wie das Medikament, im Hinblick auf die Ausschlusskriterien gegen Post-Covid, in der Bevölkerung breitbandig eingesetzt werden soll, bleibt ein Rätsel. Die bekannten Nebenwirkungen reichen von Atembeschwerden über extreme Müdigkeit und Schwäche, bis hin zu großflächigen Schwellungen an Gesicht, Händen, Beinen und Genitalien.

Laut der Webseite des Bundesrates werden die Medikamente mit einem Budget von 50 Millionen Franken Steuergeld gefördert. Und das alles für ein Medikament mit erheblichen Nebenwirkungen. Mehr noch: Dieses soll die schweren Nebenwirkungen der im Eiltempo zugelassenen Gen-Substanzen behandeln, die fälschlicherweise oft als Long-Covid bezeichnet werden. Die Schweizer Pharmafirmen dürfen sich über hohe Umsätze freuen.

Zum Thema Zertifikat behauptete Berset irreführend, dass ein solches für Auslandsreisen nötig sei. Das BAG hingegen widerspricht:

«Ein Covid-Zertifikat, das in der Schweiz gültig ist, bedeutet aber keine Garantie für die Einreise in andere Länder und Regionen.»

Damit genügt also auch der international anerkannte Impfausweis. Doch davon erzählte Berset nichts. Umso mehr ist es wichtig, am 18. Juni zur Verlängerung des Covid-Gesetztes NEIN zu sagen.

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