Die Kosten eines Studierten
Wenn ein Akademiker lediglich 20 % mehr verdient als ein Handwerker, lohnt sich seine Ausbildung nicht. Ein Studium kostet den Steuerzahler im Schnitt 130‘000 Franken, exklusive Stipendium (Quelle BfS, Artikel Nebelspalter (1)). In dieser Zeit fällt er als Steuerzahler aus. Die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten belaufen sich insgesamt auf etwa 300‘000 Franken pro Student. Sein Steueraufkommen müsste während des gesamten Berufslebens 10‘000 Franken pro Jahr höher sein als das eines Arbeiters. Besonders bitter ist die Rechnung für den Steuerpflichtigen, wenn eine Zahnärztin (Ausbildungskosten ca. eine halbe Million) nach dem Studium einen Tag pro Woche in der Praxis des Ehemanns aushelfen geht.
Als sich das Studium lohnte
Bis in die 1970er-Jahre verdienten Ingenieure im Schnitt fünfmal mehr als Arbeiter. Der Weg dorthin war hart. Zuerst musste eine Matura bestanden werden. Eine heutige Matura ist im Vergleich Ramschware. Wer es nicht glaubt, kann einen Blick in ein Schulbuch aus den 1930er-Jahren werfen (2).
Ein Studienplatz war keineswegs sicher. Maturanden mussten sich bei einer Fakultät bewerben. Bestanden Zweifel an der Qualifikation des Bewerbers, musste eine Aufnahmeprüfung bestanden werden (wie z. B. bei Einstein).
Alternativ gab es die Offiziersausbildung (3) oder die Handelsakademie. Die HSG ging aus einer solchen Schule hervor.
Studienabbrecher gab es kaum. Absolventen blieben meistens beim Staat, entweder in der Forschung, in der Lehre (Lehrer), im höheren Staatswesen (Nationalökonomen und Juristen) oder in der Medizinversorgung (Ärzte und Apotheker). Lediglich Ingenieure und Juristen tauchten wieder auf dem freien Arbeitsmarkt auf. Sie waren teuer, doch der Lohn schien sich zu rechnen.
Akademiker werden zu Massenware
In den 1980er-Jahren änderte sich die Bildungspolitik grundlegend. Die Matura wurde einfacher, ausländische Reifezeugnisse wurden ungeprüft anerkannt, ebenso bereits absolvierte Semester. Weiterführende Schulen schossen wie Pilze aus dem Boden. Statt eine Armee von Einsteins bekam die Gesellschaft die 68er-Bewegung. Die Bologna-Reform tat ihr Übriges.
Beispiel Italien: Die Regierung hoffte, mit mehr Akademikern im Süden einen Wirtschaftsboom auszulösen. Nichts geschah. Im Gegenteil: während Handwerker im Norden unterkamen, blieben die Akademiker eingebildet, schmollend und arbeitslos im Mezzogiorno sitzen. (Meisterhaft dargestellt im Film «Cosi parlò Bellavista» (4)(1984) von Luciano de Crescenzo.)
Regulieren statt Leisten
Die Akademiker-Bubble hat nicht mehr Ingenieure und Naturwissenschaftler hervorgebracht, sondern vor allem «Geisteswissenschaftler». In diesen Fächern kommt man auch ohne Mathematikkenntnisse zu einem akademischen Titel (5).
Produktiv sind diese Geistesarbeiter nicht. Sie verbringen ihr Leben in privaten oder staatlichen Verwaltungen. Umverteilen und regulieren ist ihre Leidenschaft. Diese Low Profiler ohne praktische Erfahrung schreiben der Wirtschaft vor, wie etwas herzustellen sei. Den Piloten erklären Beamte ohne Flugkenntnisse, wie sie zu fliegen hätten. Den Bauern schreiben grüne Balkongärtner vor, wie sie ihre Felder zu bestellen haben. Sie zerstören die Wirtschaftskraft der westlichen Welt.
Höchste Analphabetenrate seit dem 17. Jahrhundert
Die milliardenteure Bildungs-«Investitionen» bescherte dem Steuerzahler paradoxerweise die höchste Analphabetenquote seit dem 17. Jahrhundert (6). 22 % der Bevölkerung hat große Mühe mit lesen und schreiben.
Lieber Leser, liebe Leserin sehen Sie es auch so wie unser Kommentator, dass wir eine Bildungsbubble haben, welche die Wirtschaft bedroht? Oder haben Sie hier eine ganz andere Meinung? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!
© Bild: Paul Siegenthal
Quellen
Artikel Nebelspalter, das BfS hat ähnliche Statistiken
(2) Mathematikprüfungen im Wandel der Zeit
(5) Psychometrische Studien weltweit (USA, Indonesien, Indien) zeigen eine eindeutige Korrelation zwischen mathematischen Fähigkeiten und Intelligenz. Quelle.
(6) Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben