Was wir erfahren und wie wir es zu verstehen haben, ist von den Medien vorgefiltert. Zwar ist es möglich, durch die Bubble zu schauen, doch nur wenige machen sich die Mühe. Die meisten glauben, was ihnen gesagt und erklärt wird, egal wie surreal es ist. Das sind immer noch mindestens die Hälfte der Bevölkerung – damit ist die Demokratie «gerettet».
Eine nicht gewählte Gruppe von Personen, bestehend aus Akademikern, Journalisten, Bürokraten, Politikern und Aktivisten legt fest, was das Volk erfährt (oder nicht) und wie die Ereignisse zu verstehen sind (Framing).
Curtis Yarvin bezeichnet diese Gruppe als «Die Kathedrale». Es sind die Priester unserer Zeit. Früher bestimmte die Kirche auf Basis der Heiligen Schriften, was wahr, woran zu glauben und wie etwas zu verstehen sei. Sie legitimierte auch die Herrschenden. Als Heinrich IV. glaubte, er stünde auf derselben Stufe wie der Papst, wurde er exkommuniziert und musste in Canossa um die Absolution bitten.
Was früher die Kirche war, sind heute die Universitäten und die Mainstream-Medien. Sie besitzen die kulturelle und ideologische Hegemonie. Politiker sind lediglich das gegenwärtige Äquivalent von Heinrich IV. Kritisieren sie das Narrativ, werden sie zumindest «shadowbanned» (reichweitengedrosselt).
«Die Kathedrale» hat für große Teile der Bevölkerung eine quasi-religiöse Dimension. Nachdem sie sich vom klassischen Glauben abgewendet hat, ist diese säkulare Religion ihr Ersatz. Was früher von der Kanzel gelehrt wurde, erfahren heute Menschen kontinuierlich über ihr Handy. Mit religiöser Inbrunst etabliert diese progressive Ideologie Worthülsen wie Gleichheit und soziale Gerechtigkeit – obwohl sie nichts anderes tut, als genau diese Werte zu zerstören.
«Die Kathedrale» hat keine hierarchische Kommandostruktur. Sie ist ein dezentrales Netzwerk, sie agiert spontan aufgrund gemeinsamer kulturmarxistischer Werte.
Eine überschaubare Gruppe selektiert die Nachrichten und kanalisiert sie durch auflagenstarke Mainstream-Medien an die Öffentlichkeit. Wir erkennen es daran, wenn bestimmte Institutionen als «renommiert» oder ähnlich bezeichnet werden. Die «Wahrheit» wird nicht mit Zwang durchgesetzt, sondern durch soziale Mechanismen wie Status und Prestige des Mediums selbst. Daher sagen viele: «Das muss wahr sein, weil es von einer renommierten Universität kommt» oder «Ich glaube es, weil ich es im Fernsehen gesehen habe». Es kommt noch schlimmer: In den Medien werden die Ukas – also quasi die Erlasse der Kathedrale – sogar mit «Die Wissenschaft sagt ...» abgefeiert und pseudo-legitimiert.
Die tatsächliche Macht in der Demokratie liegt somit bei einer nicht vom Volk bevollmächtigten Gruppe von Akademikern, selbsternannten Experten und Medien, die die Kirche verdrängt haben.
Faktisch haben Marxisten die Kontrolle über die Institutionen. Sie bestimmen, wer publiziert, wer befördert oder wer entlassen – oder in schönem Neudeutsch ausgedrückt – gecancelt wird (Christoph Mörgeli, Ulrike Guérot, u.v.m).
Einmal unter sich, radikalisierten sich diese Kreise von selbst. Sie sind hypermoralisch und inquisitorisch eingestellt. Ihr Verhalten ist fanatisch und sektiererisch.
Die Hohepriester der Kathedrale und solche, die glauben, einer zu sein, leben in einer steuerfinanzierten Blase. Sie haben den Kontakt zur normalen Bevölkerung verloren, die sie gerne als «Faschos» bezeichnen.
Es gibt nur eine Lösung: Sie muss definanziert und zerschlagen werden. Bildungsinstitutionen sind nicht der Rohstoff eines Landes, sondern dessen Brandbeschleuniger. Der Staat darf nur naturwissenschaftliche Universitäten unterhalten, die Ingenieure, Naturwissenschaftler und Mediziner ausbilden.
Wer sich Kunstgeschichte und ähnliches Labberwissen aneignen will, kann das auf eigene Kosten tun. Ein solcher marxistischer Messias hat jedoch keinen Anspruch, sich vom Steuerzahler seinen Lebensunterhalt finanzieren zu lassen. Die Gesellschaft spart Milliarden und die Produktivität des Landes erhöht sich.
Zukunftsvision? Nein – dem Staat geht zunehmend das Geld aus. Die Geschichte zeigt, dass dann die Vernunft zurückkehrt. Dieser Punkt ist bereits erreicht. Stellt sich die Frage, wie friedlich «Die Kathedrale» in die Geschichte eingeht oder ob sie vorher noch die Bevölkerung in der Ukraine ins Verderben schickt, um den eigenen Tod hinauszuzögern. Und: Inwiefern ist die Allgemeinheit selbst schuld an ihrem Schicksal, wenn sie sich ins Bockshorn hat jagen lassen?
Lieber Leser – Wer bestimmt, was wir glauben, wissen und denken dürfen? Denken Sie auch, dass es «Die Kathedrale» ist oder haben Sie hier eine ganz andere Ansicht? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!
© Bild: Paul Siegenthal