Im Westen stehen sich heute zwei unversöhnliche Lager gegenüber: die Populisten und die Eliten. Die «Populares», wie sie im römischen Reich genannt wurden, sind das normale Volk, während die Eliten meistens eine höhere Ausbildung besitzen. Die einen leben auf dem Land, die anderen überwiegend in den urbanen Zentren. Die einen arbeiten im Gewerbe, die anderen beim Staat oder in staatsnahen Firmen.
Mißtrauen. Die Eliten werfen der Bevölkerung ein Abdriften in die fremdenfeindliche Rechte vor, während die Bevölkerung die Eliten verdächtigt, einem wahnsinnigen Globalismus verfallen zu sein. Beide Gruppen misstrauen sich zutiefst. Das Volk fühlt sich von den Eliten nicht mehr vertreten, während die Eliten das Volk nicht mehr vertreten wollen.
Diese sogenannten Eliten sind nicht die Nachkommen der Krieger oder Kaufleute, die Europa zur Weltmacht formten. Sie sind die Folge einer gezielten Bildungspolitik. Schaffte bis in die 1960er-Jahre kaum jeder 10. Schüler eine Matura (Abitur in Deutschland, Anm. der Redaktion), wurde der Zugang zum Studium weiten Kreisen der Bevölkerung geöffnet. Die Arbeiter freuten sich, dass ihre Sprösslinge vor einem sozialen Aufstieg standen, der ihnen verwehrt war.
Papierelite. Formell gelang dieser Aufstieg auch. Die Elite schmückte sich bald mit allerlei Bachelor- und Master-Titel. Aus ihr wurde jedoch keine neue Unternehmerkaste, sondern Verwaltungsangestellte, die ihren Lebensunterhalt dadurch sichern, daß sie das Vermögen ihrer Eltern plündern. Die Plünderung erfolgt über immer höhere Steuern und Abgaben, durch Inflation (Deficit Spending) oder durch den Entzug der Lebensgrundlagen (Massenmigration und Überregulierung).
In Europa zählt sich mittlerweile 40 % der Bevölkerung zu dieser Klasse – in der Schweiz sind es etwa 30 %. Die Medien nennen sie die «Bildungsschicht». Diese Elite ist jedoch nicht identisch mit der Oligarchie, obgleich sich die Elite ihnen zugehörig fühlt und sich gemeinsam als Establishment bezeichnet.
Nützliche Idioten. Das ist natürlich eine Selbsttäuschung. Bestenfalls wird der «Elitist» mal für einen Trip auf die Jacht eines Oligarchen eingeladen. Voraussetzung ist, dass er ihm nützlich ist. Ihm ist nicht die Kompetenz wichtig, sondern die Position. Ein Beamter der Subventionen verteilt, ein Richter oder Staatsanwalt, der auch mal ein Auge zudrückt, ein Politiker, der die Gesetze im eigenen Sinne anpasst, Journalisten, die das Image aufpolieren, sind gefragte Zudiener.
Die Elite finanziert sich aus Steuereinnahmen. Seit 50 Jahren kassieren sie die Reallohn-Steigerungen durch mehr Steuern und Abgaben ab. Im Jahr 2008 gab es eine Zäsur. Die Wirtschaft des Westens kam endgültig ins Stocken. Das Volk begann zu murren. Populistischen Parteien erschienen auf dem politischen Parket: Rassemblement National, France Insoumisse, AfD, Fratelli d’Italia usw.
Hass und Hetze. Die Eliten, die sich aufgrund ihrer Ausbildung für überlegen halten, nahmen den Kampf auf. Die Medien wurden gleichgeschaltet und verbreiten seither Untergangsvisionen: Eiszeit, Ozonloch, Borkenkäfer, saurer Regen, Atomkraft, Klimaerwärmung, Corona, Putin, ... Dann holten sie – entgegen der Rechtslage – unqualifizierte Menschen ins Land, die diesen Leuten auch noch die wenig verbleibenden Jobs und den günstigen Wohnraum streitig machen. Wenn die Bürger dann Opfer von Gewalt werden, verhöhnen die Eliten die Toten mit einer «Demo gegen Rechts» und gegen «Hass und Hetze». Der Hass der Eliten auf das Volk ist mittlerweile grenzenlos.
Kein Weg zurück. Das Dilemma ist für Europa nicht mehr aufzulösen. Zurück zur Industrialisierung kann man nicht mehr, weil die Bildungselite vor allem aus nutzlosen Geisteswissenschaftlern besteht, nicht aber aus Ingenieuren. Noch knapp 6 % der Studenten belegen ein MINT-Fach (zum Vergleich: in China und Russland sind es 30 %).
We are fucked!
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