Der Wahrheit verpflichtet
06. November 2023 - Fabian Ramseyer

Die WHO erweitert ihre Macht durch die internationale One-Health-Kooperation und braucht Geld dafür

Fabian Ramseyer
Die WHO nutzt den wohl selbst getauften «One Health Day», um die politische Elite daran zu erinnern, Geld für den One-Health-Ansatz bereitzustellen. Ein Puzzle-Stück mehr in der Machtübernahme durch internationale, ungewählte Organisationen.
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News vom 6. November 2023

Am 3. November 2023 war der jährliche «One Health Day», also der «Eine Gesundheits – Tag». Falls Sie dies nicht gewusst haben, bedeutet dies nicht, dass Sie ein schlechtes Allgemeinwissen haben, sondern zeigt viel mehr die Inflation der möglichen Erinnerungstage. Zu diesem Anlass hat die WHO auf ihrer Webseite einen Artikel veröffentlicht. Dieser ruft die politische Welt-Elite dazu auf, mehr und nachhaltig in die «One Health»-Thematik zu investieren. Aber was ist denn One Health überhaupt?
Letzte Woche berichteten wir vom neuen internationalen Pandemie Bereitschaftsübereinkommen, dem WHO «Pandemic prevention, preparedness and response accord», welches auf der Resolution WHA74.7 «Strengthening WHO preparedness for and response to health emergencies» vom Mai 2021 aufbaut. Darauf basiert auch One Health, eine nicht neue Idee, welche aber neuen Aufwind bekommt. One Health bringt die Umwelt mit der menschlichen, tierischen und pflanzlichen Gesundheit zusammen und behandelt diese als ein und dasselbe. Schaut man sich den «One Health Joint Plan of Action (2024-2026)», also zu deutsch «Gemeinsamer Aktionsplan für die Eine Gesundheit» an, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie es sich für ein Strategiepapier gehört, konzentriert man sich auf vermeintlich positive Ziele, ohne genau zu sagen, was so ein Aktionsziel bedeutet. So heißt es in der Einführung:

«Die Quadripartite-Organisationen – die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH, gegründet als OIE) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) – arbeiten zusammen, um den Wandel und die Transformation voranzutreiben, die erforderlich sind, um die Auswirkungen aktueller und zukünftiger Gesundheitsherausforderungen an der Schnittstelle zwischen Mensch, Tier, Pflanze und Umwelt auf globaler, regionaler und nationaler Ebene zu mildern.»

Als Definition von One Health wird folgendes geschrieben:

«One Health ist ein integrierter, vereinheitlichender Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und Ökosystemen nachhaltig auszugleichen und zu optimieren. Er erkennt an, dass die Gesundheit von Menschen, domestizierten und wilden Tieren, Pflanzen und der weiteren Umwelt (einschließlich Ökosystemen) eng miteinander verbunden und voneinander abhängig ist.»

Wie das funktionieren soll, ist in herkömmlich-schwammiger WHO-Manier ebenso festgehalten:

«Der Ansatz mobilisiert multiple Sektoren, Disziplinen und Gemeinschaften auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft, um zusammenzuarbeiten, Wohlbefinden zu fördern und Bedrohungen für Gesundheit und Ökosysteme anzugehen, während gleichzeitig der kollektive Bedarf an sauberem Wasser, Energie und Luft, sicherer und nahrhafter Nahrung gedeckt wird, Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen werden und zu nachhaltiger Entwicklung beigetragen wird.»

Zwar werden einige aufmerksame Zeitgenossen bestimmt hellhörig beim Ausdruck ‘Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen’, jedoch klingt das meiste beim ersten Hinhören für viele bestimmt nicht schlecht, man adressiert Probleme schließlich ganzheitlich. Aber sobald man sich fragt, was dies für die einzelnen Bereiche bedeutet und man versteht, wer darüber in Zukunft entscheiden soll, verschwinden die guten Gefühle. Denn hier sind die drei genannten Pfade, die zur Umsetzung führen sollen:

«Pfad 1: Politik, Gesetzgebung, Fürsprache und Finanzierung – umfasst alle Aspekte der Politikentwicklung, des politischen Willens, der Ermöglichung von regulativen Rahmenbedingungen, Investitionen und der Institutionalisierung von sektorübergreifender Governance.

Pfad 2: Organisationsentwicklung, Umsetzung und sektorale Integration – umfasst alle Aspekte der Umsetzung von One Health, einschließlich der Ausweitung der Kapazitätsentwicklung auf regionaler und Länderebene (...)

Pfad 3: Daten, Beweise und Wissen – umfasst die Stärkung der wissenschaftlichen Evidenzbasis, die Übersetzung von Wissen in Daten für Beweise, technische Werkzeuge, Protokolle und Richtlinien, Informations- und Überwachungssysteme.»

Umformuliert besagt es, dass die Quadripartite, also die WHO und ihre drei Freunde, in Zukunft verstärkt in die Gesetze und Regulationen der einzelnen Länder eingreifen werden. Und durch die Bekämpfung von «Falsch-» beziehungsweise narrativschädigenden Informationen stellen sie ebenso die wissenschaftlichen Grundlagen dafür. Alles im Namen der Pandemie-Bereitschaft und deshalb in der geplanten Herrschaft der WHO, denn wie wir ja wissen, ist der Gesundheitsnotstand sehr breit definiert und kann im Namen der One Health überall und jederzeit entstehen.

All das fällt einmal mehr zusammen mit der Agenda 2030, wie in diesem Dokument selbst erörtert wird:

«Das Ziel findet seinen Ausdruck in zwei langfristigen Ergebnissen, die in Übereinstimmung mit der Agenda 2030 erreicht werden sollen.»

Die geplante künftige Macht dieser nicht gewählten internationalen Organisationen steht über den Nationen und wird maßgeblich in deren Freiheiten eingreifen können. Die WHO mutiert mehr und mehr zum selbsternannten Gott. Es fragt sich, weshalb die Teilnahme der Schweiz in einer solch souveränitätsuntergrabenden Organisation überhaupt verfassungstechnisch möglich ist. Wir verweisen Sie diesbezüglich gerne auf den Vortrag von Dr. Ralph Studer unter dem Titel «Gefährdet die WHO unsere Freiheit und Verfassung», den wir Ihnen vor einigen Tagen aufgeschaltet haben.

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