Der Wahrheit verpflichtet
28. Juli 2023 - Stephan Seiler

Elektroautos gehen in Flammen auf

Stephan Seiler
Bereits zum zweiten Mal in einem Jahr brannte ein Hochseefrachter wegen brennenden E-Autos. Immer wieder kommt es zu Meldungen von explodierenden Lithium-Ionen-Akkus.
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News vom 28. Juli 2023

Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres brennt mit der «Fremantle Highway» ein See-Frachter als Folge der Selbstentzündung eines E-Autos.

Wenn sie einmal brennen, dann brennen sie richtig: die Lithium-Ionen-Batterien, die in elektrischen Autos verbaut sind. Wie ein Bericht des Spiegels zeigt, brennt derzeit ein Schiff vor der niederländischen Insel Ameland. Rund 27 Kilometer von der Küste entfernt hätten die Rettungskräfte am vergangenen Mittwoch versucht, das Sinken des mit rund 3000 Autos beladenen Frachters zu verhindern. Die Besatzung habe das Schiff Hals über Kopf verlassen müssen, wobei ein Mensch ums Leben gekommen sei. Nach ersten Informationen der Küstenwache ist der Brandherd vermutlich auf die Batterie eines elektrischen Autos zurückzuführen. Es ist bereits das zweite Mal innerhalb eines Jahres, dass ein Frachtschiff womöglich als Folge der Selbstentzündung einer Lithium-Ionen-Batterie in Flammen aufging.

Wie ein Video von CaljuCotcas zeigt, brannte das Frachtschiff «Felicity Ace» im Februar 2022 führerlos rund 170 Kilometer südöstlich der portugiesischen Inselgruppe «Porto da Horta» mit knapp 4000 Luxus-Autos wegen einer explodierten Lithium-Ionen-Batterie. Nun liege es in rund 3000 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Laut Medienberichten hätte die enorme Hitze der brennenden Batterien das Schiff sogar teilweise zum Schmelzen gebracht. Erst kürzlich warnte der Industrieversicherer der Allianz vor erhöhtem Brandrisiko durch den Transport von E-Autos. Hauptursachen für die Brände seien Produktionsdefekte, beschädigte Batteriezellen sowie eine Überladung oder Kurzschlüsse, schreibt der Versicherer. Die Batterien könnten nur schwer gelöscht werden und würden sich spontan wiederentzünden. Immer wieder werden Fälle gemeldet, wo Batterien von Elektrofahrzeugen in Brand geraten.

Gemäss einem Video der Boulevardzeitung Bild, explodierte im Juni 2021 die Batterie eines Elektro-Busses in einer südchinesischen Universitätsstadt an einer Ladestation. In nur wenigen Minuten seien alle vier Fahrzeuge vor Ort lichterloh in Flammen gestanden. Nebst der enormen Hitzeentwicklung setzen brennende Lithium-Ionen-Batterien auch stark reizende, ätzende und giftige Dämpfe und Substanzen frei. Die zunehmenden Brandfälle dürften Klimafanatiker nicht gefallen, die den Privatverkehr auf nur noch rein elektrische Fahrzeuge beschränken wollen.

Wie die Handelszeitung schreibt, hat die Schweizer Firma «Swiss Clean Battery» einen neuen Weg gefunden und produziert Feststoffbatterien, welche die bisherigen Lithium-Ionen-Akkus laut dem Deutschen Automobil-Club ADAC weit in den Schatten stellen könnten. Als Vorteile gegenüber den jetzigen Akkus werden ultrakurze Ladezeiten, enorme Reichweiten und – das wichtigste – höchste Brandsicherheit genannt. Laut ADAC setzen mehr oder weniger alle Autobauer große Hoffnungen auf die neue Batteriegeneration. Damit sie in Serie produziert werden können, zieht «Swiss Clean Battery» die erste «Gigafactory» der Schweiz hoch und auch die weltweit erste für die Massenfertigung. Bereits 2025 sollen die Feststoffbatterien in Produktion gehen.

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