Zwei findigen Wissenschaftlern ist es gelungen, eine völlig abstruse Studie in renommierten Wissenschaftsmedien zu veröffentlichen. Das Paper wurde vom Philosophen Peter Boghossian und dem Mathematiker James Lindsay unter Pseudonym-Namen verfasst und trägt den Titel: «Der konzeptuelle Penis als soziales Konstrukt». «Penisse sind problematisch», schreiben die Autoren und verweben in ihren Ausführungen unsinnige Argumente zu der These, dass das männliche Geschlechtsorgan so etwas wie die Hauptursache für den menschengemachten Klimawandel sei.
Mit diesem Experiment konnten sie beweisen, dass ein Großteil der wissenschaftlichen Fachzeitschriften alles übernimmt, was irgendwie nach kommerzieller Vermarktung klingt und in das enge Korsett von gewünschten Narrativen passt. Im Abstract der Test-Studie heisst es:
«Es mag anatomische Penisse geben, aber da auch präoperative transsexuelle Frauen anatomische Penisse haben, ist der Penis in Bezug auf die Männlichkeit ein inkohärentes Konstrukt. Wir argumentieren, dass der konzeptionelle Penis besser nicht als anatomisches Organ, sondern als soziales Konstrukt zu verstehen ist, das mit der performativen toxischen Männlichkeit isomorph ist. Durch detaillierte poststrukturalistische Diskurskritik, und durch das Beispiel des Klimawandels, wird dieser Beitrag die vorherrschende und schädliche soziale Trope in Frage stellen, dass der Penis am besten als männliches Sexualorgan verstanden wird, und ihm eine passendere Rolle als eine Art von männlicher Performance zuweisen.»
Die Begriffe «Klimawandel» und «transsexuelle Frauen» genügten den Prüfern von Wissenschafts-Magazinen offenbar bereits, um die Studie zu publizieren. Erstmals wurde sie im Fachjournal «Cogent Social Sciences» publiziert und von anderen Fachzeitschriften, wie etwa von Researchgate, ungeprüft übernommen. Das Paper wurde von den Autoren selbst wieder zurückgezogen. Wie es den beiden Studienautoren gelang, ihre Fake-Studie in dem Fachmagazin zu platzieren, erklären sie so:
«Wir haben nicht versucht, eine schlüssige Studie zu schreiben. Stattdessen haben wir sie mit Jargon vollgepackt; wie diskursiv, Isomorphismus und der unsinnigen Behauptung, dass hypermaskuline Männer zugleich innerhalb als auch außerhalb eines Diskurses seien (...) Als wir die Studie fertiggestellt hatten, lasen wir sie sorgfältig durch, um sicherzustellen, dass sie nichts Sinnvolles enthält. Und da keiner von uns feststellen konnte, worum es in der Studie ging, hielten wir sie für einen Erfolg.»
Dazu passt das Paper des meistzitierten Medizin-Wissenschaftlers, Professor John Ioannidis, der feststellte, dass rund 90 Prozent aller veröffentlichten Forschungsergebnisse falsch sind. Eine ernüchternde Bilanz in Zeiten, wo die angeblich etablierte Wissenschaft in Medien als neue Religion gepriesen wird. Im Gegensatz dazu hat Researchgate von sich aus eine Studie nicht nur zurückgezogen, sondern gleich ganz gelöscht. Sie befasste sich mit der Untersuchung von Creutzfeldt-Jakob-Krankheitsfällen, die nach einer Gen-Impfung gegen Covid-19 gemeldet wurden. An dieser Studie war unter anderem der im Jahr 2022 verstorbene Nobelpreisträger Luc Montagnier beteiligt.