Der Wahrheit verpflichtet
03. Juli 2023 - Fabian Ramseyer

Eskalation in Frankreich

Fabian Ramseyer
Die Situation in Frankreich scheint ausser Kontrolle. In mehreren Städten kommt es zu Auseinandersetzungen und es werden auch schwere Waffen von den Aufständischen benutzt. Dies wird von verschiedenen Interessensgruppen ausgenutzt.
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News vom 3. Juli 2023

Auch diese Nacht gab es in mehreren französischen Orten Straßenschlachten zwischen der Polizei und Unruhestifter. Der Ursprung der neusten und bisher stärksten Auseinandersetzungen ist die Aufnahme, die einen Polizisten zeigt, der bei einer missglückten Verkehrskontrolle in Nanterre, Paris, den 17-jährigen Fahrer kurzerhand aus nächster Distanz durchs Fenster erschießt – dieser verstirbt ein paar 100 Meter weiter an der Unfallstelle.

Dieses Video ging viral. Der verantwortliche Polizist wurde zwar sofort vom Dienst suspendiert und sitzt in Untersuchungshaft, die Polizei und Medien versuchten nun das Opfer als Verbrecher darzustellen und so den Vorfall teilweise zu rechtfertigen. Es folgten zahlreiche friedliche Demonstrationen, aber auch unglaublich gewalttätige Plünderungen und Straßenschlachten in ganz Frankreich.

Bei den Straßenschlachten werden nicht nur Steine und Molotow-Cocktails verwendet, sondern auch Sturmgewehre, Schrotflinten und andere Waffen. Wie diese hauptsächlich jungen Demonstranten an diese Waffen kommen, ist Gegenstand von Debatten. Zum einen wurden Waffengeschäfte und Polizei geplündert, zum anderen ist vom Schwarzmarkt und Waffen aus der Ukraine die Rede.

Wie so üblich versuchen verschiedene Interessengemeinschaften den Vorfall für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen. Der Staat nutzt das Chaos, um die weitere Aufrüstung der Polizei und einen restriktiveren Ansatz bei Sozialen Medien zu rechtfertigen. Es ist auch schon die Rede davon, das Militär einzusetzen. Die Rechten sehen den Fehler bei den Immigranten und Nordafrikanern. Auf der anderen Seite wird gegen die Polizei und gegen weiße Franzosen im Allgemeinen gehetzt.

Nur eines muss immer im Gedächtnis bleiben: «Ordo ad Chao» — also Ordnung durch Chaos, ist eine altbekannte Technik, um die Menschen dahin zu steuern, mehr Sicherheit und Kontrolle zu fordern, die man dann unter Einbuße von Freiheiten der Massen wieder herstellt. Denn obwohl weltweit schwierige Zeiten herrschen, ist es verdächtig, wie schnell sich diese Aufstände nicht nur in Frankreich, sondern auch ins Ausland ausbreiten. So gab es auch Aufstände in Brüssel und Lausanne. In Lausanne kamen am Wochenende ca. 100 Jugendlich zusammen, schlugen Schaufenster ein und versuchten zu plündern. Motiviert wurden sie dabei anscheinend durch die Ereignisse in Frankreich, geteilt über Social Media.

Diese Ereignisse kommen zu einem Zeitpunkt, wo europaweit in der Politik über Zensur und andere Einschnitte in die Freiheiten der Menschen diskutiert wird. Dies wird wohl diesem Trend in die Hände spielen.

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