Das Deutsche Bildungsministerium will vermeintlichen Verschwörungstheorien den Garaus machen und setzt dafür bereits bei den Kids an. In einem Projekt, das im Juni lanciert wird, sollen 50 Jugendliche ab 14 Jahren indoktriniert werden, damit sie angebliche Fake News aufspüren und entlarven können. Nach Abschluss der Workshops sollen sie befähigt sein, als Leiter solcher Veranstaltungen Gleichaltrige ebenfalls auf Staatskurs zu bringen.
Das bundesweite Projekt «Buch der Demokratie – Verschwörungstheorien aufdecken» wird auf der Webseite der Zeitbild-Stiftung wie folgt propagiert:
«Im Rahmen des Projektes bietet die Zeitbild-Stiftung mindestens 50 Jugendlichen ab 14 Jahren die Möglichkeit, zu «Peer-Scouts» – also Pfadfinder - gegen Verschwörungstheorien und Fake News ausgebildet zu werden. In einem zweitägigen digitalen Kompaktkurs werden alle Inhalte, Methoden und Praxisbeispiele vermittelt, welche die Jugendlichen im Anschluss in ihren eigenständig angebotenen Workshops mit rund 5.000 weiteren Jugendlichen umsetzen können. So wird gewährleistet, dass alle Peers umfassend auf die Workshops mit anderen Jugendlichen vorbereitet werden und für eine nachhaltige Auseinandersetzung mit Demokratie und der Bekämpfung von Verschwörungstheorien sorgen können.»
Es ist nicht der erste Versuch, Jugendliche für den Kampf gegen angebliche Verschwörungstheorien zu missbrauchen, wie beispielsweise die News-Plattform Der Fabulant oder das Online-Videospiel Bad News. Beim Letzteren schlüpfen Kinder in die Rolle des vermeintlich Bösen, um mit Desinformationen möglichst viele Follower zu gewinnen. Wohlgemerkt wurde dieses Spiel für den pädagogischen Einsatz konzipiert. Wie Norbert Häring auf seinem Blog schreibt, gebe es bezüglich dieser Art von Lehrmitteln bedenkliche Bezüge zu einer EU-NATO-Kampagne. Diese flößt Kindern ein, dass sie als Klimaschützer zu Superhelden werden. So heißt es auf der Webseite:
«Warum brauchen wir Wahrheitswahrer/innen? Das Coronavirus hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir auf die Wissenschaft hören. Menschen auf der ganzen Welt wollen wissen, wie sie sich schützen, ihre Hoffnung bewahren und einander helfen können. Das gilt auch beim Klimawandel. Von der Wissenschaft haben wir gelernt, dass Menschen den Klimawandel verursachen und unser Verhalten das Leben, die Lebensgrundlagen und die Gesundheit anderer immer mehr beeinträchtigen wird. Die Wissenschaft zeigt uns auch Lösungen für eine Welt mit mehr Nachhaltigkeit. Finde heraus, was wirklich stimmt, und sag es weiter. Hilf mit, Falschinformationen zu bekämpfen. (...).»
Die UN will im Namen ihrer 17 Nachhaltigkeitsziele den Nachwuchs zu gehorsamen Zöglingen heranziehen. Und weil die Bekämpfung von Desinformation ganz oben auf der politischen Agenda der EU steht, hat die Europäische Kommission neue Leitlinien für den Schulunterricht geschaffen. Die Dokumente sind in verschiedenen Sprachen erhältlich und sollen in ganz Europa verwendet werden. So heißt es im Papier, dass die Covid-19-Pandemie und der Russland-Ukraine-Krieg gezeigt haben, wie anfällig Demokratien im digitalen Zeitalter sein können. Mit diesem Ansatz will man also die noch formbaren Schäfchen zurück in den Stall holen. Der Lernfortschritt der Schüler soll anhand manipulativer Fragestellungen kontrolliert werden.
Folgendes Beispiel zeigt, wie richtungslenkend diese formuliert sind und gar keine Möglichkeit bieten, sich eine eigene Meinung zu bilden:
Was ist wahr oder gefälscht:
A: Die Regierung manipuliert die öffentliche Wahrnehmung der Gentechnik, um die Akzeptanz solcher Techniken zu erhöhen.
B: Die Einstellung gegenüber der EU ist sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas weitgehend positiv.
C: Bestimmte Impfstoffe sind mit gefährlichen Chemikalien und Toxinen belastet.»
Es dürfte kaum erstaunen, dass die Antworten A & C als Verschwörungstheorien gelten, was beweist, dass betreutes Denken an den Schulen immer stärker praktiziert wird.