Der Wahrheit verpflichtet
09. Juni 2023 - Stephan Seiler

Gekaufte Konzernmedien

Stephan Seiler
Aus der Staatskasse flossen für das Schweizer Fernsehen und die grossen Verlagshäuser, während der Plandemie, Millionen für Propaganda.
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News vom 9. Juni 2023

Konzernmedien haben wohl noch nie so viel Geld erhalten wie während der Plandemie. Bundespräsident Alain Berset musste auf eine Anfrage von Nationalrat Rino Büchel von der SVP offenlegen, welche Medienhäuser wie stark von der Impfkampagne des Bundes profitiert haben. Der Journalist Dr. Philipp Gut, der für uns jede Woche den Polit-Talk moderiert, fasste die Zahlen in einem Beitrag zusammen. Mit Abstand liegt die Tamedia-Gruppe an der Spitze. Das Zürcher Verlagshaus, dessen Aktienkurs jüngst durch den Online-Deal mit Ringier durch die Decke ging, bekam 4.6 Millionen Franken aus der Bundeskasse. Wohl deshalb berichteten die Tamedia-Blätter besonders wohlwollend über die Corona-Politik. Dasselbe gilt für Ringier mit 1,2 Millionen. Gut schreibt dazu:

«Die Medien des Boulevard-Giganten bedanken sich für das Staatsgeld, indem sie ungeniert als verlängerter PR-Arm von Gesundheitsminister Alain Berset fungieren.»

Zu den Hauptprofiteuren gehörte die SRG mit 1,7 Millionen Franken, die ohnehin mit Zwangsgebühren finanziert wird und in den letzten zwei Pandemie-Jahren einen Gewinn von mehr als 76 Millionen erzielen konnte. Auch die CH-Media-Gruppe mit der NZZ und den AZ Medien wurden vom Bund für ihre mediale Komplizenschaft mit immerhin 400'000 Franken belohnt. Insgesamt flossen für Schweizer Medien rund 200 Millionen Franken aus der Staatskasse. Brisantes Detail am Rande: Der Bund beauftragte die Zürcher Werbeagentur «Rod Kommunikation» für ihre Covid-Werbekampagne «So schützen wir uns». Sie war es auch, die für den Schweizer Medienverband die Ja-Kampagne für das Mediensubventionsgesetz ermöglichte. Glücklicherweise wurde es vom Stimmvolk abgelehnt. Der Bundesrat wollte den Konzernmedien, quasi als verkapptes Schweigegeld, damit noch weitere 150 Millionen Franken zufließen lassen; mit dem Argument, es müssten lokale Informationsangebote gefördert werden. Medienministerin Simonetta Sommaruga behaupte zynischerweise, dass dies entscheidend für die Demokratie sei.

Der Ringier-Konzern richtete während der Pandemie gleich eine heiße Standleitung zum Departement von Berset ein. Der Informant war Peter Lauener, damaliger Kommunikationschef von Bundesrat Berset. Er spielte dem Ringier-Verlagschef Marc Walder regelmäßig vertrauliche Informationen zu. So konnte der Blick exklusiv über Bundesratsentscheide zur Corona-Politik berichten; und dies noch vor der Pressekonferenz. Auch Investoren vom Pharmakonzern Pfizer konnten davon profitieren, da der Blick noch vor der Bundesratssitzung wusste, wie der Impfstoffdeal aussehen wird.

Der Gesamtbundesrat wurde dabei womöglich vor vollendete Tatsachen gestellt und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Regierung damit unter Druck geraten ist. Der Skandal sei nur durch einen Zufallsfund im Rahmen von Ermittlungen über die Crypto-Affäre durch den Sonderermittler Peter Marti ans Licht gekommen. Mit Ausnahme von Marc Walder, der, wie es heißt, vom Verleger Michael Ringier entmachtet worden sei, hatte das Insiderdelikt für die Beteiligten keine Konsequenzen.

Berset dementierte, etwas von den Indiskretionen gewusst zu haben. Wir von HOCH2 erhalten keine Subventionen vom Bund. Wir können frei von fremden Interessen unabhängig und der Wahrheit verpflichtet senden. Aber nur dann, wenn Sie, liebe Zuschauerin, lieber Zuschauer uns unterstützen: Mit Weiterempfehlungen, Weiterteilen, Verlinken, Liken, aber natürlich auch mit Spenden. Den entsprechenden Link finden Sie auf unserer Webseite und wir blenden ihn hier nochmals ein. Herzlichen Dank für Ihren Support.

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