Diese Peer-reviewed-Studie wertete die medizinischen Überwachungsdaten von insgesamt 33 Korrektur-Anstalten zwischen Januar bis Juli 2023 aus. Dabei kam heraus, dass die Infektionsraten in den Gruppen der Zweifach-Geimpften im Unterschied zu den vollständig Ungeimpften bei einem absoluten Risikounterschied von gut einem halben Prozent liegen. Bei der Altersgruppe der 50-Jährigen und älteren besteht ebenso nur ein absoluter Risikounterschied von knapp einem Prozent. Die Macher der Studie schreiben in ihrem Fazit:
«Diese Studie deutet darauf hin, dass der bivalente Impfstoff zwar einen Schutz vor schweren Krankheitsfolgen bieten könnte, das Risiko von Gesamtinfektionen aber möglicherweise nicht signifikant verringert.»
Das klingt nicht vielversprechend, besonders auch durch die Verwendung des nicht gerade wissenschaftlich anmutenden Konjunktivs «könnte». Und dazu kommt: In der Studie wird lediglich der absolute Risikounterschied betrachtet. Rechnet man den relativen Risikounterschied aus, kommt man insgesamt auf ein 19 % höheres Risiko für die zweifach-geimpften Insassen. In der Altersgruppe der 50-jährigen und älter käme man gar auf 33 %.
Die Studie selbst ist zwar mit insgesamt 96’201 Insassen breit angelegt und die oben gezeigten Ergebnisse der Daten konnten den Signifikanztest bestehen, dennoch hat die Studie einige Limitationen. So ist die Definition einer Infektion ein positiver Sars-Cov-2 Nachweis, welcher nicht in allen Anstalten gleich gemacht wird. Des Weiteren sind die Konditionen und auch die Population in den unterschiedlichen Gefängnissen verschieden. Über den allgemeinen gesundheitlichen Zustand und andere Risikofaktoren der Insassen ist nichts bekannt und die Hospitalisierungen wurden nicht verfolgt. Dementsprechend ist das Resultat der Studie mit Vorsicht zu genießen.
Das Resultat reiht sich ein in viele weitere Studien, die zu ähnlichen Resultaten führten. Jedoch gilt leider in der Flut der wissenschaftlichen Arbeiten mit unterschiedlichem Ausgang, dass jede Seite viele Arbeiten zitieren kann, welche ihre Weltanschauung zumindest teilweise decken. Doch eins ist gewiss: die Erzählung über den sicheren Schutz durch die Gen-Impfungen ist und bleibt ein Märchen – wenn auch möglicherweise eines ohne Happy End für jene, die sich den vermeintlichen Zaubersaft gespritzt haben.