Der Wahrheit verpflichtet
08. Mai 2023 - Barbara Hagmann

Impfstoff gegen West-Nil-Virus in der Mache

Barbara Hagmann
Derzeit wird an einem Impfstoff für das West-Nil-Virus getüftelt, obwohl Gesundheitsexperten bestätigen, dass eine Infektion meist milde verläuft.
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News vom 8. Mai 2023

Was macht ein Virologe, wenn eine Plandemie für beendet erklärt wird? Er schlägt Alarm für die nächste vermeintliche Seuche. Medienberichten zufolge warnt Christian Drosten – der Urheber des Blueprints für den nutzlosen Covid-PCR-Test – vor einer stark zunehmenden Verbreitung des West-Nil-Virus. So lässt er gegenüber der Funke Mediengruppe verlauten:

«Die Zahl der Stechmücken, die das Virus mit sich tragen, scheint aktuell zu steigen. Man weiß, dass es inzwischen hier überwintert, wohl auch weil es nicht mehr kalt genug wird.»

Für den Virologen der Berliner Charité ist also der angebliche Klimawandel schuld. Bereits in den vergangenen Jahren habe es erste Krankheitsfälle in Deutschland gegeben. Schwere Verläufe können zu bleibenden Behinderungen führen, so Drosten. Der Virologe schürt Angst, um gleichzeitig einen Impfstoff gegen das West-Nil-Virus in Aussicht zu stellen. Er teilte mit, dass entsprechende Forschungen derzeit laufen.

Aktuell existieren mehrere zugelassene Impfstoffe, allerdings nur für Pferde. Stechmücken sind für den Menschen ein Ärgernis – das steht außer Frage. Niemand freut sich über juckende Einstichstellen oder nächtliches Summen um die Ohren. Auch streitet niemand ab, dass Mücken Krankheiten übertragen können. Verdächtig ist nur, dass die Angstmache mit dem Zeitpunkt einer möglichen Lancierung einer Impfung zusammenfällt.

Die Warnung scheint auch deshalb fragwürdig, weil verschiedene Fachstellen bestätigen, dass eine Infektion meist milde verläuft. So schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf ihrer Webseite:

«Bei einer Infektion mit dem West-Nil-Virus entwickeln die meisten Menschen keine Krankheitszeichen. Bei etwa jedem Fünften kommt es zu einer Erkrankung mit grippeähnlichen Beschwerden. (...) Bei etwa einer von 100 infizierten Personen kommt es zu einer schweren Erkrankung des zentralen Nervensystems. (...) Sehr selten sind Entzündungen anderer Organe wie Herz oder Leber. Etwa fünf bis zehn Prozent der Erkrankungen, bei denen das zentrale Nervensystem betroffen ist, verlaufen tödlich.»

So heißt es weiter, dass vor allem ältere Menschen, Patienten mit einer Vorerkrankung des Herz-Kreislauf-Systems sowie Personen mit Immunschwäche besonders gefährdet seien, schwere Verläufe zu entwickeln.

AGES, die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, weist auf ihrer Webseite darauf hin, dass zwar Menschen und andere Säugetiere, insbesondere Pferde, erkranken können. Das Virus übertrage sich aber weder von Pferd zu Pferd noch von Pferd zu Mensch. Mensch und Pferd stellten also eine Sackgasse für das Virus dar – sie könnten zwar erkranken, das Virus aber nicht auf andere Stechmücken übertragen. Darüber hinaus stuft AGES die Gefahr als gering ein: In Österreich seien zwischen 2010 und 2022 insgesamt 55 im Inland erworbene West-Nil-Virus-Fälle bestätigt worden und es gab bislang keinen Todesfall bei Menschen.

In der Schweiz wurde das West-Nil-Virus bei einheimischen Mücken erstmals im August 2022 festgestellt, wie das BAG schreibt und führt weiter aus, dass rund 80 Prozent der infizierten Personen keine Symptome haben. Wieso also braucht es überhaupt einen Impfstoff?

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