Waldbrände eignen sich zudem hervorragend, um Ängste zu schüren und Einschränkungen zu verhängen. So wie dies bei uns schon mehrmals zu Feuerwerksverboten am 1. August, dem Schweizerischen Nationalfeiertag, führte. Dieses Jahr wurde daraus allerdings nichts, denn die Tage um den 1. August waren bekanntlich eher kühl und nass.
Dennoch reißen die Meldungen über Waldbrände nicht ab. Aber es lohnt sich, die Berichterstattung darüber einmal genauer anzuschauen. Auf der Seite wetteronline.ch erschien am 20. August dieses Jahres unter der Rubrik «Wetter-News» ein Artikel mit dem Titel «Waldbrände in Kanada – British Columbia erklärt den Notstand». Dazu das passende Bild mit in lodernden Flammen stehenden Bäumen. Im Artikel wurde eine Grafik mit der Kanada-Karte gezeigt, wo man mit einer großen Flamme die Position der Waldbrände markierte. Die Karte ist so weit hinausgezoomt, dass Vancouver und Edmonton fast nebeneinander liegen. Dazwischen ein grosses Feuersymbol.
Dabei trennen fast 1200 km diese beiden Orte. Diese Grafik ist also schon mal höchst manipulativ. Sie suggeriert, dass grosse Teile Kanadas in Flammen stehen.
Es fragt sich auch, warum gerade ein Wetterportal über Waldbrände berichtet. Klar, ein trockener Wald brennt einfacher als ein nasser. Da Waldbrände immer mit vermeintlich hohen Temperaturen oder Dürre in Verbindung gebracht werden, wollten wir es genauer wissen und haben die Wetterdaten der entsprechenden Gebiete genauer angeschaut. Kelowna in der Provinz British Columbia ist einer der Orte an denen der Waldbrand wütet. Weder im aktuellen Wetter, noch im Wetterrückblick auf der Seite wetteronline.ch haben wir irgendeine Auffälligkeit eines längeren Abschnittes mit besonders hohen Temperaturen festgestellt. Überwiegend bestimmt das boreale Klima mit langen, kalten Wintern und kurzen, heißen Sommern den größeren Teil Kanadas, wie Wikipedia berichtet. Kelowna gehört zur Region «Okanagan Valley» in der es mit lediglich 250 mm Niederschlag pro Jahr üblicherweise recht trocken ist. Temperaturen bis zu 40 Grad im Sommer sind dort durchaus möglich. (S-5) Schaut man sich hingegen die aktuellen Temperaturen verteilt in ganz British Columbia an, erstaunt die Panikmeldung sowie das Ausrufen eines «Notstandes» für die ganze Provinz schon sehr. Erst recht wenn man sich die Größenverhältnisse anschaut. British Columbia ist 22 mal größer als die Schweiz und zählt lediglich fünf Millionen Einwohner.
Der andere im Artikel erwähnte Ort ist Yellowknife im Nordwest-Territorium. Also über 2200 km von Kelowna entfernt. Auch hier bewegten sich die Temperaturen mit 18 bis 26 Grad eher im milderen Bereich. Keine Spur einer außerordentlichen Sommerhitze.
Dass ein Waldbrand in der Nähe von Wohngebieten für betroffene Menschen eine lebensbedrohende und sehr beängstigende Situation ist, steht außer Frage. Ebenfalls, dass es sich für die Einsatzkräfte, welche das Feuer bekämpfen, um Schwerstarbeit handelt. Das Problem am Ganzen ist aber, dass Klima-Panikmacher Waldbrände sehr gerne als Folge des angeblich menschengemachten Klimawandels präsentieren. Nicht selten wird direkt oder indirekt suggeriert, dass sich Wälder von selbst entzünden, weil es so heiß sei. Dass dies völliger Unfug ist, bestätigt Wetter Online sogar im vorher erwähnten Bericht und gibt zu, dass 99 % aller Waldbrände durch Unachtsamkeit oder Brandstiftung entstehen. In einem separaten Artikel wird auf die Frage, ob Hitze Waldbrände auslösen können, sogar noch detaillierter eingegangen. Wetter Online schreibt dazu:
«Ausgedörrte Vegetation kann ohne menschliches Zutun nicht von sich aus in Flammen aufgehen. Selbst Temperaturen von 50 bis 60 Grad, wie sie unter Extrembedingungen am Boden im Sommer durchaus auftreten können, reichen nicht aus, um Stroh oder Holz in Brand zu setzen. (…) Stroh muss auf mindestens 250 Grad erhitzt werden, bevor es in Flammen aufgeht. Holz fängt je nach Restfeuchte sogar erst zwischen 280 und 340 Grad Feuer. Die Selbstentzündung dieser Stoffe ist daher völlig ausgeschlossen.»
Es ist also angebracht, bei all den Meldungen zu Hitze und Waldbränden dennoch einen kühlen Kopf zu bewahren.