Das österreichische Bildungsministerium wird ab dem nächsten Schuljahr mit dem Verteidigungsministerium kooperieren. Und in der Schweiz spielen Schulkinder Krieg auf dem Pausenplatz. Was sich wie ein dystopischer Krimi anhört, ist leider traurige Realität geworden.
Aufgrund des Ukraine-Krieges und anderen Krisen sei es wichtig, die Themen Krieg und NATO an österreichischen Schulen zu thematisieren, berichtete kürzlich der Sender ORF. Nun wolle man zur Bekämpfung des Lehrermangels auch Soldaten als Quereinsteiger für den Lehrerberuf gewinnen. Was mit 9/11 begonnen hatte, als die Gesellschaft auf Krieg eingestimmt wurde, wird nun aktuell fortgeführt. So werden Propaganda-Medien erneut als Waffe missbraucht, militarisiert und in den Kriegsdienst gestellt. Diese Tendenz hat seit 2020 ein ganz neues Tempo aufgenommen.
Die geopolitische Lage infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und andere Krisen würden die Kinder und Jugendlichen beschäftigen, weshalb es wichtig sei, diese Themen im Unterricht zu thematisieren. Im ORF-Artikel heißt es:
«Ab September treten die neuen Lehrpläne von Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen in Kraft, in denen das Konzept der umfassenden Landesverteidigung verankert wird. (…) Die Kooperation im Bildungsbereich zwischen Bildungs- und Verteidigungsministerium sei ein Nutzen für beide Ressorts und auch für die gesamte Gesellschaft, zeigte sich die Verteidigungsministerin begeistert.»
Auch in der Schweiz wird die Militarisierung in Schulen zum Lernstoff. Laut SRF spielen Schulkinder Krieg auf dem Pausenhof und diskutieren mit ihren Mitschülern über den russischen Präsidenten Putin. Der von SRF zitierte Denis Krasnici, Primarlehrer im zugerischen Hünenberg, sagt dazu:
«Die Kinder ‘plapperten’ wirres Zeug über den Krieg. Deshalb war es mir ein Anliegen, das Thema in der Klasse aufzugreifen und die Schülerinnen und Schüler zu informieren: Ich finde es grundsätzlich toll, wenn Kinder bei aktuellen Themen mitreden können.»
Ob Primarlehrer Krasnici als ehemaliges JUSO-Mitglied und SP-Nationalratskandidat 2015, mit dem «wirren Zeug» wohl Meinungen meint, die schlicht nicht der NATO-Rhetorik über das allein schuldige Russland folgen?
