Der Wahrheit verpflichtet
03. November 2023 - Patrick Castelberg 1

Linux: ernstzunehmende Alternative zu Windows und macOS

Patrick Castelberg
Im heutigen Lichtblick zeigen wir Ihnen, wie es auch ganz ohne Microsoft geht.
Link zur Sendung
News vom 3. November 2023

Im diesem hier verlinkten Beitrag haben wir darüber informiert, was Microsoft mit seinem weitverbreiteten Betriebssystem Windows für Absichten hat. In diesem Lichtblick möchten wir darauf eingehen, wie Sie sich dagegen wehren können.

Sie haben vielleicht schon von Linux als Alternative gehört, wissen aber nicht, worum es dabei geht. Sie spüren Handlungsbedarf, erkennen aber nicht, wo ansetzen. Hinter Linux – eingeblendet sehen sie das Linux-Maskottchen Tux – und dessen Entwicklung steht der finnische Programmierer Linus Torvalds und seit der Lizenzierung im Jahr 1992 findet der Linux-Kernel, quasi die unterste Software-Schicht, in verschiedenster Ausstattung Verbreitung. War Linux in seinen frühen Jahren nur etwas für Hacker und Nerds in schummrigen Hinterzimmern, so hat sich Linux mittlerweile zu einem alltagstauglichen Konkurrenten von Windows und macOS gemausert. Mit komplizierten, textbasierten Bildschirmen muss man sich nicht mehr wirklich rumschlagen, wenn man das nicht will.

Die folgende Zusammenfassung klingt nur im ersten Moment etwas unübersichtlich, also bleiben Sie dran. Linux ist quasi ein Sammelbegriff für alle Varianten, die es da gibt. Entscheidet man sich für Linux, muss man sich allerdings auch gleich für eine der zahlreichen Distributionen – auch Distris genannt – entscheiden. Je nach Distri werden oftmals auch die notwendigen Tools und Büro-Programme mitgeliefert. Verschiedene Distris bedienen dann auch verschiedene Nutzerprofile. Die einen Varianten zielen auf einfache Nutzer, die Büroarbeiten erledigen und im Internet surfen wollen, ab. Andere Varianten wiederum sind eher für Grafiker und Ersteller von Multimedia-Inhalten oder auch für Software-Entwickler gedacht. Dabei unterscheidet sich der Kern des zur Anwendung kommenden Linux nur wenig, eher sind es die mitgelieferten Programme oder die Benutzeroberfläche, die den Unterschied machen. Auch muss man sich hier bereits Gedanken machen, ob man sich für eine Linux-Distribution entscheidet, hinter der ein großer Konzern steht, oder ob es lieber eine Distri sein soll, die von der Community – also von privaten Entwicklern – getragen und gewartet wird.

Dies als kleiner Überblick. Es klingt an sich komplizierter, als es eigentlich ist. Mittlerweile sind YouTube und das Internet generell mit Informationen zu Linux, wie beispielsweise Vergleichen, Installationsanleitungen sowie Tipps und Tricks, geflutet. Die Schwierigkeit ist eher, sich in diesem Dschungel zurecht zu finden.

Für Windows- oder auch Apple-Umsteiger seien stellvertretend für zahlreiche andere Distributionen deren zwei erwähnt. Da wäre beispielsweise die Desktop-Umgebung KDE Plasma, die auf einem Laptop des Autors dieses Berichts läuft und als Distribution «Neon» mit vielen hilfreichen Programmen kommt, sowie Linux Mint, das unter Umsteigern ebenso beliebt ist. Beide Distris bieten einen niederschwelligen Einstieg in die Linux-Welt.

Wichtig bei der ganzen Sache: von vielen Programmen, die auf Windows laufen, müssen Sie sich üblicherweise verabschieden. Für die meisten Aufgaben finden Sie jedoch kostenlose Alternativen im Linux-Universum. Falls nicht, besteht oftmals die Möglichkeit, ein unverzichtbares Programm unter WINE zum laufen zu kriegen. WINE ist eine Kompatibiläts-Schicht, die dem Programm quasi ein Windows vorgaukelt. Es braucht lediglich den Mut für etwas Neues und die Ausdauer, sich etwas umzugewöhnen. Belohnt wird man jedoch mit dem guten Gefühl, nicht mehr von Microsoft abhängig zu sein und der Gewissheit, dass es für potenzielle Angreifer schwieriger wird, sich Zugang zum eigenen Gerät zu verschaffen. Ganz nebenbei spart man Geld und kann Geräte, welche in der Microsoft-Welt als Elektroschrott angesehen werden, noch Jahre weiter verwenden, da Linux im Vergleich zu Windows extrem ressourcensparend ist. Bei einigen Linux-Distris gibt es übrigens die praktische Möglichkeit, Linux vom USB-Stick zu starten und erst einmal auf Herz und Nieren zu testen, bevor man überhaupt daran denken muss, etwas auf den eigenen Rechner zu installieren. Wem es ausreicht, der kann auf diese Weise auch gleich seine ganze Desktop-Umgebung auf einem USB-Stick mit sich herumtragen und an irgendwelchen zur Verfügung stehenden Computern einsetzen.

Die Informationen zu Windows-Geräten gelten übrigens sinngemäß auch für Apple-Rechner. Sehr viele Apple-Computer sind kompatibel mit Linux und auch da kann manch älterem Gerät zu neuem Leben verholfen werden, wenn man ihm ein aktuelles Linux gönnt. Ganz wichtig: bevor Sie ein neues Betriebssystem auf Ihren Computer laden, sichern Sie Ihre Daten, damit Sie vor Verlust geschützt sind.

Die Möglichkeiten, innerhalb einer News-Sendung tiefer in die Thematik einzutauchen, sind natürlich beschränkt. Daher: Möchten Sie weitere Informationen und Wegweiser zu diesem oder ähnlichen Themen? Dann lassen Sie es uns gerne mit einer Nachricht auf redaktion@hoch2.tv wissen.

Einige Links präsentieren wir Ihnen unterhalb der zu diesem Beitrag zugehörigen Sendung. Alles was Sie brauchen, ist ein verregneter Sonntag, ein Computer, je nachdem einen USB-Stick sowie etwas Ta(s)tendrang und Forschergeist.

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1 Kommentar zu “Linux: ernstzunehmende Alternative zu Windows und macOS”

  • Remo sagt:

    Linux zwingt zudem auch - anders als Apple oder Microsoft oder Alphabet - nicht ständig zu Betriebssystem-Aktualisierungen wenn man diese gar nicht will oder braucht.
    Wer zufrieden ist mit seiner Linux-Version kann sie einfach weiterbenutzen.

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