Der Wahrheit verpflichtet
08. April 2023 - Torsten Engelbrecht 3

Meta-Studie: Fluorid verringert IQ von Kindern

Torsten Engelbrecht

Sind Fluoride schädlich oder nicht? Diese Frage wird ähnlich kontrovers diskutiert wie die, ob Impfungen sinnvoll und unbedenklich sind oder nicht. Und auch bei dieser Thematik gibt es eine große Fraktion, die sich mit Vorliebe der Meinung von Regierung und Industrie anschließen.

Dazu zählt etwa die ARD- und ZDF-Fernsehmoderatorin und Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim. Sie genießt einen hohen Bekanntheitsgrad und und auch Ansehen – und tritt gerne mit dem Impetus auf, zu wissen, was faktisch richtig und falsch ist. Doch tut sie das mit Recht? Nun, nimmt man das Thema Corona, das die Welt fast drei Jahre regelrecht in Atem hielt, so lag sie bei wichtigen Aspekten daneben.

 


Quelle: Youtube-Kanal maiLab

 

So hatte sie noch im Frühjahr 2021 über die Corona-Impfung behauptet, sie sei sicher und müsse zur Pflicht gemacht werden. In einem Beitrag auf ihrem Youtube-Kanal maiLab aus dem Jahr 2022 mit dem Titel «Impfpflicht ist OK» sagt sie:

«Vielleicht haben manche den Ausnahmezustand, in dem wir uns gerade befinden, noch nicht begriffen. Aber wenn eine Impfpflicht gerechtfertigt wäre, dann jetzt. Und es ist alles ganz rational. Wir haben es hier mit drei Fakten zu tun. Fakt 1: Die Impfung ist sicher. Nein, der Impfstoff wurde zwar schnell, aber nicht auf Kosten von Sicherheit und Sorgfalt entwickelt und zugelassen. Nein, der Impfstoff macht nicht unfruchtbar. Nein, Nebenwirkungen, die erst viel später, also ein Jahr oder Jahre nach der Impfung auftreten, sind nicht zu befürchten.»

Dass die hier getätigten Aussagen kein wissenschaftliches Fundament haben, müssen mittlerweile auch nicht-eingefleischte Corona-Kritiker eingestehen.

Genau wie beim Thema Corona ist die 35-jährige Chemikerin auch in Sachen Fluorid auf Linie von Politik und Konzernen. So behauptet sie in dem Youtube-Beitrag «Fluoride & Zahnpasta: die ganze Wahrheit»: „Fluor ist sehr giftig, weil sehr reaktiv – Fluorid ist recht unreaktiv.“ Doch ist Fluorid in Zahnpasten oder anderen Medien wie Trinkwasser wirklich, wie die Moderatorin behauptet, «recht unreaktiv», letztlich also harmlos?

Wenn man sich die Daten zum Thema anschaut, so zeigt, sich, dass Nguyen-Kim auch hier daneben liegt. In diesem Zusammenhang lohnt es, sich zunächst zu vergegenwärtigen: Fluorid ist kein essentielles Spurenelement – also kein Stoff, den der Mensch von außen aufnehmen muss, um gesund aufzuwachsen. Entsprechend gibt es auch keinen Fluoridmangel.

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung, abgekürzt BfR, konstatierte 2005: «Fluorid ist für den Menschen nicht lebensnotwendig. Dagegen kann ein zu viel an Fluorid zu einem Gesundheitsrisiko werden.»

Dass Fluorid bedenklich ist, dafür spricht auch eine Untersuchung zu dessen Nervengiftigkeit – im Fachjargon Neurotoxizität. Durchgeführt wurde sie vom amerikanischen National Toxicology Program, kurz NTP. Ergebnis: Es gibt einen Zusammenhang zwischen vorgeburtlicher und kindlicher Fluoridbelastung und einem geringeren IQ bei Kindern, wie etwa der Defender, das Online-Magazin von Robert F. Kennedy Jr’s Organisation Children’s Health Defense, berichtet.

 


Quelle: childrenshealthdefense.org/defender

 

Diese Arbeit förderte zusätzlich folgende brisant Info zutage: Das US-Gesundheitsministerium und die amerikanische Seuchenbehörde CDC hatten fast ein Jahr lang versucht, die Veröffentlichung dieses Reports zu verhindern. Das geht aus E-Mails hervor, deren Veröffentlichung erwirkt würde über einen Antrag auf Informationsfreiheit – auf Englisch «Freedom of Information Act», kurz FOIA. Doch die Organisation Food and Water Watch hatte gegen die Un-terdrückung des Reports geklagt. Und ein Gericht gab der Klage schließlich statt.

Bei dem National Toxicology Program, unter dessen Federführung die Untersuchung stattfand, handelt es sich um ein behördenübergreifendes Programm des amerikanischen Gesundheitsministeriums zur Untersuchung von Umweltgiften. Im Zusammenhang mit Fluorid wurde eine sechsjährige systematische Überprüfung durchgeführt. Ziel war es herauszufinden, was einschlägige Studien über mögliche Auswirkungen einer Fluoridbelastung auf die neurologische Entwicklung und die kognitive Gesundheit des Menschen sagen.

In diesem Bericht, der nun veröffentlicht werden musste, heißt es auf Seite 467«Diese Meta-Analyse bestätigt die Ergebnisse früherer Meta-Analysen und erweitert sie durch die Einbeziehung neuerer, präziserer Studien … Die Konsistenz der Daten unterstützt einen umgekehrten Zusammenhang zwischen Fluoridexposition und dem IQ von Kindern.»

In Kurzform: Fluoride wirken sich negativ auf die Intelligenz aus.

Robert F. Kennedy Jr., der als leitender Rechtsbeistand fungierte, findet dazu folgende Worte: «Diese Ergebnisse widerlegen die leeren, unwissenschaftlichen Behauptungen, die die US-Gesundheitsbehörden seit Jahren verbreiten, nämlich dass die Wasserfluoridierung sicher und vorteilhaft sei. Es ist höchste Zeit, dieses Nervengift [Fluorid] aus unserer Wasserversorgung zu entfernen.»

Dass dem Trinkwasser Fluorid extra zugesetzt wird – die so genannte Fluoridierung – kennt man in Ländern wie der Schweiz, Österreich und Deutschland nicht. Dennoch enthält auch das deutsche Trinkwasser Fluorid, wenn auch in niedrigen Konzentrationen. Dazu heißt es etwa auf der Website des Trinkwasserherstellers Vilsa:

«So wie im Trinkwasser ist auch in natürlichem Mineralwasser Fluorid enthalten. Jedoch liegt der Wert beim Vilsa Mineralwasser mit 0,17 mg pro Liter deutlich unter den Werten von 0,3 mg pro Liter bei 90 Prozent des Trinkwassers in Deutschland und dem von der [Wasserverordnung] MTVO angegebenen Höchstmenge von 5 mg pro Liter.»

Welche Tageshöchstmenge an Fluorid letztlich unbedenklich ist, darüber wird freilich reichlich gestritten. Hierbei ist auch zu bedenken, dass es verschiedene Quellen für eine Fluoridaufnahme gibt. Neben dem Trinkwasser sind das vor allem Salz und Zahnpasten. Sogar bei einer Drogeriekette wie Budnikowsky findet man selbst unter den Kinderzahnpasten fast nur welche, die Fluorid enthalten.

Dabei bietet der Drogeriehändler zahlreiche Bio-Produkte an. Bei diesem Punkt legt die Firma mit Hauptsitz in Hamburg also Wert darauf, Gifte zu vermeiden. Fluorid in Zahnpasten hingegen ist für das Unternehmen offenkundig nach wie vor kein Problem, im Gegenteil.

Freilich, die Mengen an Fluorid, die in Zahncremes für Kinder und auch Erwachsene enthalten sind, werden als gering erachtet. Doch der Umweltmediziner Joachim Mutter gibt dazu in seinem Buch „Gesund statt chronisch krank!“ zu bedenken: «Fluoride haben nur eine sehr enge therapeutische Breite, das heißt wenn nur wenig mehr Fluoride gegeben werden, können sie giftig wirken.»

Zu denken geben sollte auch, dass sich Fluorid im Körper anreichern kann. In einem Studien-review des kanadische National Research Council, der bereits 1977 veröffentlicht wurde, heißt es zu diesem Aspekt: «Die Exposition von lebenden Organismen gegenüber überdurchschnittlichen Konzentrationen von Fluorid, die zu einer Anreicherung von Fluorid im Organismus führt, kann zu einer Veränderung der Biochemie und Morphologie des Organismus führen.»

Tatsächlich gibt es zahlreiche Studien, die aufzeigen, dass eine zu hohe Fluoridbelastung Knochen und Zähne schädigen kann – genau wie die Schilddrüse und das Gehirn.

Fluoride sind im Übrigen bei weitem nicht der einzige Stoff mit toxischem Potenzial, mit dem der Mensch von heute zu kämpfen hat. In der 2020 erschienenen Studie «Die stille Pandemie – Umweltgifte schädigen Kinder» – herausgegeben von der Organisation terres des hommes und verfasst von Baskut Tuncat, dem ehemaligen Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen, lesen wir:

«Neugeborene auf der ganzen Welt starten heute mit Giftstoffen im Körper ins Leben. 90 Prozent aller Kinder weltweit sind gesundheitsschädlichen Partikeln in der Luft ausgesetzt, die weit über den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation liegen. Jedes Jahr sterben 595.000 Kinder aufgrund von Luftverschmutzung. 800 Millionen Kinder haben viel zu hohe Bleiwerte im Blut. Jedes Jahr erleiden 600.000 Kinder irreversible geistige Behinderungen durch Bleibelastung. In Deutschland haben 97 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen Substanzen im Blut, die aus Plastik stammen. Kinder nehmen Giftstoffe durch die Atemluft, Wasser, Nahrungsmittel und Produkte wie Spielzeug oder Kleidung auf.»

Wer zu fluoridhaltigen Zahnpasten greift, muss sicherlich nicht gleich in Panik geraten. Doch die Faktenlage sollte einen sicher dazu animieren, über die Verwendung von Produkten, denen Fluor zugesetzt ist, genau nachzudenken.

Im Übrigen gibt es zahlreiche wissenschaftliche Berichte, die aufzeigen, dass Naturvölker fantastische Zähne haben, ohne dass sie jemals fluoridhaltige Zahnpasta verwendet hätten. Auch dies sollte jeder bedenken, der behauptet, Fluorid sei notwendig in Zahnpasten, um der Ausbildung von Karies entgegenzuwirken.

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3 Kommentare zu “Meta-Studie: Fluorid verringert IQ von Kindern”

  • Irma sagt:

    Ob all jene die vorgeben, uns vor allen möglichen Gebrechen bewahren zu wollen, sich in ihrer Arroganz schlicht selber überschätzen oder eigennützige finanzielle Interessen verfolgen ist letztlich egal. Wir müssen uns von unserem eigenen Verstand leiten lassen, denn nur allzu häufig lagen diese Präventionspäbste daneben.
    https://www.cmaj.ca/content/167/4/363

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  • Irma sagt:

    Zudem entzieht sich die Preisgestaltung des im Lebensmittelhandel erhältlichen Salzes jeglicher Logik, liegt doch der Preis pro kg für "Speisesalz", also jenem das zusätzlich zu den 0,0025% Jod mit 0,025% F angereichert ist, massiv unter dem des "Tafelsalzes", welches bloss 0,0025% Jod enthält! Welche Philanthropen sind wohl so sehr um unsere Zähne besorgt, dass sie uns sogar einen finanziellen Anreiz zum Konsum von F geben? Es erinnert fast ein wenig an die Gratisbratwurst vor zwei Jahren.

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  • Irma sagt:

    Die F-Supplementierierung von Kochsalz gehört zu den eher fragwürdigen Präventionsmassnahmen, nachdem sich ja bereits mit der Fluoridierung des Trinkwassers kein positiver Effekt auf die Zahngesundheit nachweisen liess. Da vor 20 Jahren glücklicherweise noch so was wie gesunder Menschenverstand im Bundesrat zu finden war, konnte sich die Lobby zugunsten der Zwangsverabreichung von F via Kochsalz nicht durchsetzen.
    https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20063094

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