Derzeit wird fleißig an einem humanen Impfstoff gegen die Vogelgrippe gewerkelt. Wie das Deutsche Ärzteblatt schreibt, breite sich die Influenza H5N1 vor allem bei Vögeln aus, aber auch Säugetiere seien immer häufiger davon betroffen. Auch bei Füchsen sei das Virus nachgewiesen worden.
Die WHO fordere deshalb alle Regierungen auf, dringend in einen für Menschen geeigneten H5N1-Impfstoff zu investieren. Zudem weise die Weltgesundheitsorganisation darauf hin, dass das «Global Influenza Surveillance and Response System GISRS» für das aktuelle H5N1-Virus einen Impfstoffkandidaten entwickelt habe, der seit 2021 zur Verfügung stehe:
«Die Impfstoffproduktion kann bei Bedarf mit diesen verfügbaren Impfstoffkandidaten sofort beginnen.»
Ferner informiert Timm Harder, Laborleiter des Friedrich-Loeffler-Instituts, dass Impfstoffhersteller bei der WHO eine Ampulle des Impfstoffs anfragen und in die Produktion einsteigen können.
Aktuell hätten gleich mehrere Hersteller laut WHO sogenannte Mock-up-Impfstoffe in petto, also Muster- oder Prototypenimpfstoffe. Sollte ein pandemischer H5N1-Stamm auftreten, könnten diese kurzfristig zugelassen werden.
Es soll also möglichst rasch gehen, anstatt ausgiebig getestet zu werden. Oder, um es gleich direkt zu formulieren, wird der Mensch einmal mehr zur Laborratte.
Marco Cavaleri, Leiter der EMA-Strategie für Gesundheitsbedrohungen und Impfstoffe, informierte im Februar über den Stand der H5N1-Impfentwicklung:
«Wir haben einige zugelassene Impfstoffe für die aviäre Influenza, die auf H5N1 basieren. Im Falle einer Übertragung (von Tieren) auf Menschen könnten diese vermutlich verwendet werden.»
Mehrere Pharmaunternehmen arbeiten also derzeit an entsprechenden Präparaten, mit dem Ziel, insgesamt mindestens 200 Millionen Dosen für Regierungen in aller Welt bereitzuhalten.
Der Zeitrahmen für die Auslieferung entspreche der 100-Tage-Mission der G7: Durch straffe und verkürzte Studienphasen sollen innerhalb von 100 Tagen vermeintlich sichere und wirksame Impfstoffe zur Verfügung stehen.
Auch Moderna steht in den Startlöchern und teilt dem Deutschen Ärzteblatt mit:
«Moderna beginnt noch in diesem Jahr mit klinischen Studien zu einem mRNA-Impfstoffkandidaten gegen die pandemische Vogelgrippe.»
Doch damit nicht genug: Der Nachrichtensender Bloomberg berichtet, Moderna wolle dieses Jahr auch noch ein MPox-Vakzin, also ein Affenpockenimpfstoff, testen.
Im Rahmen des «mRNA-Access-Programms» arbeitet das Unternehmen mit Hochschulforschern zusammen. Ihre Mission:
« (...) mRNA Access zielt darauf ab, die Entwicklung neuer Impfstoffe mithilfe der mRNA-Technologie in Zusammenarbeit mit globalen Partnern zu beschleunigen. (...) Wir bei Moderna verstehen, dass die COVID-19-Pandemie nicht unsere letzte sein wird.»
Die Entwicklung von Vakzinierungsplattformen, die eine schnelle Bereitstellung von Impfstoffen ermöglichen sollen, wird seit 2017 von der «Coalition for Epidemic Preparedness Innovations CEPI» unterstützt. Seit seiner Einführung hat CEPI in viele Projekte investiert:
« (...) 21 Impfstoffkandidaten, drei Schnellreaktionsplattformen zur Entwicklung von Impfstoffen gegen noch unbekannte Viren, 14 COVID-19-Impfstoffe sowie sieben allgemeine Coronaimpfstoffe (...).»
Es erstaunt kaum, wer bei CEPI alles die Finger drin hat: Die weltweite Allianz von mehr als 35 Ländern, der WHO und der EU-Kommission wurde 2017 von den Regierungen Norwegens und Indiens, der Bill & Melinda Gates Stiftung sowie dem Weltwirtschaftsforum gegründet.