Der Wahrheit verpflichtet
10. Juli 2023 - Stephan Seiler 1

Neues aus Absurdistan

Stephan Seiler
Realsatire ernstgemeint
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News vom 10. Juli 2023

Immer wieder tauchen in Mainstreammedien Meldungen auf, die an Satire erinnern. Doch als solche sind sie offenbar weder gedacht, noch gekennzeichnet.

So berichtete vor kurzem die Gratiszeitung 20 Minuten, dass Schweizer Soldaten zu Beginn des islamischen Opferfestes gebetet hätten. Derzeit gehen Bilder viral, die mehrere Männer in Tarnanzügen zeigen, die gegen Mekka beten. Angeleitet worden seien sie vom Armeeseelsorger und muslimischen Imamen Muris Begovic . Man habe den Armeeangehörigen verboten, die Bilder zu teilen. Trotzdem gingen sie viral und sorgten für gehässige und verwunderte Kommentare. Auf Anfrage von 20 Minuten sagte der Armeesprecher Mathias Volken, die Schweizer Armee habe sich damit für eine «Kultur der Inklusion» ausgesprochen. Dass die Schweiz auf christlichen Werten aufgebaut ist – oder zumindest sein sollte – und der Islam hier nicht verwurzelt ist, scheint die Schweizer Armee hingegen nicht zu berücksichtigen.

Nicht weniger absurd ist die Meldung, dass die schönste Frau in den Niederlanden in Wahrheit ein Mann ist. Bei der Miss Wahl 2023 machte erstmals eine Transgender-Frau das Rennen. Rikkie Valerie Kollé heisst die niederländisch-molukkische Gewinnerin. Viele Frauen schreiben in den Kommentaren, dass sie die Wahl eher als Diskriminierung und Verhhöhnung ihres Geschlechts sehen.

Die Boulevardzeitschrift Spiegel erklärt, wie der Mann von heute ticken soll. Offenbar soll er sich schminken und Frauenkleider tragen. Der Schweizer Psychologe Markus Theunert, gibt als erster Männerbeauftragter der Schweiz den «Männern von heute» einen Tipp:

«Männer müssen sich selber beistehen können, um nicht die Zuwendung von Frauen in Anspruch nehmen zu müssen.»

Bei der letzten Fussball-WM in Katar wollte der Deutsche Fussball-Bund mit der «One-Love»-Binde ein Zeichen setzen. Doch die FIFA hatte das Tragen dieser Binde, die für Vielfalt und gegen Diskriminierung stehen soll, kurzerhand verboten. Man hatte sich schließlich auf eine Kapitänsbinde in den Farben Schwarz, Rot und Gold geeinigt. Anders sieht es beim Flussballteam der Frauen aus. Dort durfte die Kapitänin Alexandra Popp eine Regenbogen-Binde tragen. Im letzten Test vor der Weltmeisterschaft verlor das Deutsche Fussball-Team der Frauen jedoch trotz der woken Binde gegen den vermeintlich kleinen Gegner Sambia mit 2 zu 3. Die deutschen Spielerinnen hätten die gegnerische Kapitänin Barbra Banda kaum in den Griff bekommen. Der Grund dafür könnte gewesen sein, dass Banda, die die zwei entscheidenden Tore geschossen hatte, möglicherweise ein Mann ist. Dies lassen zumindest ihre Physis und extrem hohen Testosteron-Werte vermuten.

Überhaupt scheinen sich Menschen mit allem und jedem identifizieren zu wollen, auch wenn das Ziel der Identifikation noch so krankhaft ist. Unter dem neuen Begriff der Körperintegritätsstörung, kurz BID, hätten mehr und mehr Menschen das kaum unterdrückbare Verlangen, behindert zu sein. Manche würden sich aus lauter Verzweiflung gar ein gesundes Körperteil abtrennen. Wie Medien schreiben, fühle es sich für Michael nur im Rollstuhl richtig an, obwohl seine Beine völlig intakt seien. Eine 30-jährige Frau habe sich mit dem verätzen ihrer Augen endlich ihren Lebenstraum erfüllt, blind zu sein. Seit ihrer Kindheit träume sie schon davon.

Auch diese Meldung erinnert an Realsatire: In der Leipziger Eisenbahnstrasse, erinnert eine Tafel an das Verbot, Waffen zu tragen. Trotzdem sei ein 19-jähriger Mann dort mit einem Messer niedergestochen worden, wie BILD berichtet. Die Täter seien noch immer auf der Flucht. Die Waffenverbotszone wurde eingeführt, nachdem im Sommer 2016 ein junger Mann während einem Streit zwischen verfeindeten Rockergangs erschossen wurde. Weil sich niemand an das Waffenverbot halte, sei die Zone im Jahr 2021 vom Stadtrat wieder abgeschafft worden.

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1 Kommentar zu “Neues aus Absurdistan”

  • "Dass die Schweiz auf christlichen Werten aufgebaut ist."
    Nach meinem Verständnis beinhalten christliche Werte auch Religionsfreiheit. Es ist deshalb christlich, auch anderen Religionen in der Armee ihre Religion auszuüben zu ermöglichen, auch wenn bei den Christen vielleicht gar nicht mehr das Bedürfnis danach vorhanden sein sollte.

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