Der Wahrheit verpflichtet
18. August 2023 - Regina Castelberg 1

Politische Kunst oder Sachbeschädigung?

Regina Castelberg
An diesem Wochenende wird in Volketswil das Freedom Festival im ehemaligen Club Pasadena – neu Strickers Freiheit – stattfinden. Dass dieses Festival nicht allen gefällt, wurde bereits klar, als der erste Standort im Kanton Bern einen Rückzieher machte.
Link zur Sendung
News vom 18. August 2023

Mitglieder der Antifa haben offenbar gestern am frühen Nachmittag ihrem Unmut gegen das Freedom Festival, also gegen dieses Fest im Sinne der Freiheit, auf dem Gehsteig vor dem Club Luft gemacht. Und dies mit illegalen Mitteln und groben Anschuldigungen, wie «Faschos use», also «Faschos raus» und auch «Oberland nazifrei». Auch persönliche Beleidigungen wie «Fuck Rimoldi und Krall» kann man jetzt vor dem Club am Boden lesen. Mit Krall ist Unternehmensberater und Autor Markus Krall gemeint, der am Festival sprechen wird.

Namensgeber von Strickers Freiheit, Journalist und Vlogger Daniel Stricker, nimmt die Aktion der Schmierfinken zwar mit Humor. Weniger spaßig ist aber die Vermutung, dass die Antifa, es müssen gemäß Beobachtern etwa 20 Leute gewesen sein, in Begleitung von SRF und einer Zeitung vor Ort war. In seiner Sendung ging Daniel Stricker dann sogar so weit zu mutmaßen, dass SRF offenbar mit der Antifa kooperiert. Gemäß Sprachnachricht an HOCH2 sei heute auch die Polizei vor Ort gewesen und habe Sachbeschädigung festgestellt, da die Schmierereien nicht mehr einfach so entfernt werden können.

Dass es auch anders geht, bewies eine Gruppe von Menschen aus der Freiheits- und Bürgerrechtsbewegung. Sie starteten am 14. August eine Kunstaktion unter dem Motto «Unsere Bundesstadt soll schöner werden». Doch im Gegensatz zu den Sprayern, die im Zürcher Oberland unterwegs waren, benutze diese Gruppe für ihre Botschaften lediglich Kreide. Obwohl auch da teils mit deutlichen Worten gearbeitet wurde, ging es dieser Gruppe und den Hauptorganisatoren Lilly Anselmetti und Raphael Schenk unter der Flagge der Organisation «Stilles Stehen Kirchberg» offensichtlich vielmehr um konkrete, politische Botschaften, wie die Sorge über die Strahlung durch 5G und die Schäden durch die Impfkampagnen. Gemäß eigenen Aussagen wollten sie damit die Menschen zum Nachdenken bringen.

Zwar tauchte die Polizei während der Kunst-Aktion auf und wollte die Kreidekünstler erst vertreiben. Doch dies stellte tatsächlich keine größeren Probleme dar. Organisatorin Lilly Anselmetti teilte uns per Sprachnachricht dann auch mit:

«Wir haben die Kunstfreiheit genutzt (...). Keiner von uns sechs Künstlern musste den Ausweis zeigen. (...) Wie wir aus der Personenkontrolle herauskamen? Das lag daran, dass das Völkerrecht uns Künstler schützt nach Artikel 27 der UN-Menschenrechtscharta. Und wir waren auch gedeckt über den Artikel 21 der Bundesverfassung. (...) Kunst darf politische Aussagen machen. Meine Sprüche waren die Postvac nach Impfung am Montag in Bern. Dahinter verstecken sie das Wort ‚Impfschaden‘. (...) Sie benutzen ein Fremdwort, um Menschen Tatsachen vorzuenthalten. Deshalb bin ich auf die Straße gegangen.»

Fotograf Roland Lüthi schrieb an HOCH2 nach der Aktion noch die folgenden Worte:

«In einigen Städten muss man Strassenkunst gemäss städtischer Verordnung anmelden, es gibt dazu auch Regelungen, wie lange man an einem Standort verweilen darf. Doch wenn man keine Sammelbüchse aufstellt, sind solche Strassenkunstaktionen nicht bewilligungspflichtig, es sei denn man schränkt damit die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung ein. Deshalb arbeiten wir immer in Kleingruppen, mit 3 Personen, zwei die ihre Botschaft anbringen, eine die fotografiert. Wir arbeiten nur mit Kalk Kreide (die Kunst des Vergänglichen) und nie mit Spray oder gar mit Ölkreide. Die Kunstwerke dürfen nur auf öffentlichem Grund angebracht werden, und dort auch nur an Orten, wo der Regen sie wegwaschen kann. Wir haben ein klares Regelwerk, an das wir uns ganz strikte halten.»

Auch den Vorwurf der Verunreinigung, den die Polizei vor Ort gemäß Lüthi vorbrachte, konnte schnell entkräftet werden. Er habe sie gemäß Zivilgesetzbuch Artikel Nummer 8 an ihre Beweispflicht erinnert. Die Polizisten hätten somit mit einem Sachgutachter beweisen müssen, dass es sich hier nicht um politische Kunst, sondern um eine Verunreinigung handelt.

Ein Interview, welches wir mit zwei der Organisatoren des oben erwähnten Freedom-Festivals führen durften und wo Sie mehr über die Hintergründe der Irrungen und Wirrungen um das Festival erfahren, finden Sie auf unserer Website unter diesem Beitrag verlinkt.

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