Der Wahrheit verpflichtet
24. Juli 2023 - Stephan Seiler

RSV-Impfung für Säuglinge in der EU zugelassen

Stephan Seiler
Die Pharma-Industrie hat einen neuen Markt entdeckt. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA gab einem RSV-Impfstoff von Pfizer vor kurzem grünes Licht. Dieser soll auch Neugeborene immunisieren können.
Link zur Sendung
News vom 24. Juli 2023

Nachdem ein Impfstoff gegen das respiratorische Synzytial-Virus RSV im Jahr 1967 kläglich scheiterte, kommen nun plötzlich drei neue Impfstoffe dagegen auf den Markt. Ein Passiv-Impfstoff von Pfizer wurde kürzlich von der EU nun auch für Säuglinge zugelassen.

Der wohl bekannteste Rückschlag in der Geschichte der Impfstoffentwicklung geht auf ein Ereignis im Jahr 1967 zurück. Nach Verabreichung einer experimentellen RSV-Impfung verstarben mehrere Kinder. Der Impfstoff hatte die Krankheit nicht verhindert, sondern massiv verstärkt. Nun kommen erstmals wieder RSV-Impfstoffe zum Einsatz. Anfang Juli beantragte Moderna bei der Schweizerischen Arzneimittelbehörde Swissmedic, trotz der ernüchternden Erfahrungen aus dem Genexperiment eine Zulassung für ein mRNA-Präparat gegen RSV. Bereits im vergangenen Monat genehmigte die EU den ersten RSV-Impfstoff des britischen Pharmariesen GSK für Menschen ab 60 Jahren.

Bisher hat die Schweiz keinen Impfstoff gegen RSV genehmigt. Doch dies könnte sich nun rasch ändern. Laut Medienberichten gab die EU-Arzneimittelbehörde EMA vor kurzem grünes Licht für den passiven RSV-Impfstoff von Pfizer mit dem Namen «Abrysvo». Von der amerikanischen FDA wurde der Impfstoff bereits im Mai dieses Jahres für Erwachsene genehmigt. Der Impfstoff bestehe aus zwei Proteinen, um den Schutz gegen RSV-A- und RSV-B-Stämme zu optimieren. Wie bereits beim Gen-Präparat gegen Covid-19, versichert der Hersteller, das Präparat sei sicher und wirksam. Der Impfstoff soll auch bei Neugeborenen eingesetzt werden, indem die Antikörper über die Plazenta in den Organismus des heranwachsenden Kindes gelangen sollen.

Das nach Alarm klingende Wettrennen um den ersten RSV-Impfstoff erscheint merkwürdig, denn RSV löst normalerweise nur milde Symptome aus. Als Grund für die eilige Zulassung geben Mainstream-Medien wie etwa «Nau.ch» eine angebliche Zunahme von schweren Atemwegserkrankungen in Europa an. Experten, die nicht namentlich genannt werden, vermuten hinter den zunehmenden RSV-Fällen bei Kindern einen Nachholeffekt der Corona-Pandemie. Eine fadenscheinige und wissenschaftlich höchst undifferenzierte Aussage. Beim Impfstoff-Wettrennen geht es wohl weniger um die Gesundheit der Kinder, sondern vielmehr um die Gewinnaussichten der Pharma-Lobby. Schätzungen zufolge könnte der RSV-Markt im kommenden Jahr einen Umsatz von mehr als zehn Milliarden US-Dollar einbringen.

Kaum ohne Grund will die deutsche Ampel-Regierung im Eilverfahren das Infektionsschutzgesetz ändern und RSV in Zukunft meldepflichtig machen. Dazu passen auch die Pressemeldungen, dass im südamerikanischen Land Chile wegen RSV seit Mitte Juni ein Gesundheitsnotstand herrsche. Schulkinder ab fünf Jahren müssen dort bis mindestens Ende August wieder eine Gesichtsmaske tragen.

3 0

Schreiben Sie einen Kommentar