Der Wahrheit verpflichtet
24. März 2023 - Stephan Seiler

Uranmunition gegen Russland

Stephan Seiler
Grossbritannien will mit abgereichertem Uran versehene Munition in die Ukraine liefern. Damit wird der Krieg von westlicher Seite weiter eskaliert.
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News vom 24. März 2023

Der Krieg in der Ukraine wird von westlicher Seite weiter eskaliert: Denn nun will Großbritannien mit abgereichertem Uran versehene Munition liefern, wie aus einer Antwort der britischen Verteidigungsministerin Annabel Goldie vom 6. März auf Anfrage aus dem Parlament hervorgeht:

«Zusammen mit der Lieferung des Battalions der Challenger 2 Panzer, werden wir auch panzerbrechende Munition mit abgereichertem Uran liefern.»

Damit macht die britische Regierung erstmals das Eingeständnis, Waffen mit nuklearem Material gegen Russland einsetzen zu wollen. Die britische Regierung hat offenbar vergessen, dass Russland nicht der Irak oder Jugoslawien ist, sondern die zweitgrößte Atommacht der Welt. Es ist nicht das erste Mal, dass eine von der USA geführte NATO-Kriegskoalition auf radioaktive Munition zurückgreift. Die US-Armee setzte mit sichtlicher Duldung der NATO-Staaten bereits während des Jugoslawienkriegs in den 90-iger Jahren Unmengen von Uranmunition ein. Viele Gebiete in Serbien und im Kosovo sind dadurch bis heute verseucht. Das Trinkwasser ist kontaminiert und Krebserkrankungen in den betroffenen Gebieten häuften sich markant. Ein internationales Team will die NATO nun deswegen verklagen.

Auch im Krieg gegen Syrien, gegen den Irak und gegen Afghanistan, setzte die US-Armee die als «schmutzige Waffe» bekannte Uranmunition mit tödlichen Langzeitfolgen ein. Alleine im Irak wurden nach Schätzungen zwischen 1000 und 2000 Tonnen Uranmunition in nur drei Wochen verschossen.

Wieso wird Uranmunition überhaupt verwendet und woher stammt das Uran? Bei der Brennstab-Produktion für Atomkraftwerke und auch bei der Produktion von Nuklearwaffen entsteht, gewissermaßen als Abfallprodukt, abgereichertes Uran. Sein spezifisches Gewicht ist mehr als doppelt so hoch wie das von Stahl. Weil es dermaßen schwer ist, kann es auch problemlos die Stahlpanzerung eines schweren Panzers durchbrechen. Dass diese Munition radioaktiv strahlend und hochgiftig ist, wird dabei stillschweigend hingenommen. Der Uranstaub, der sich bei der Verwendung der Geschosse in der Umgebung anlagert, kann durch nichts deaktiviert werden. Zynischerweise behauptet das US-Verteidigungsministerium, dass Krebs als Folge dieser Munition noch nie beobachtet werden konnte. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO behauptet irreführend, es liege bei Uranmunition keine besondere Gefährdung der Gesundheit vor.

Laut dem russischen Außenminister Sergej Lavrov zeigen die Pläne Großbritanniens, dass der Westen dazu bereit ist, auch schwere Kriegsverbrechen zu begehen. Präsident Wladimir Putin liess verlauten, Russland sei nun dazu gezwungen, entsprechend zu reagieren.

Die deutsche Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht, die von Beginn an für Friedensverhandlungen plädierte, findet die Pläne Großbritanniens ein Verbrechen. Sie fordert die deutsche Ampel-Regierung dazu auf, endlich für Friedensverhandlungen mit der Ukraine einzustehen, statt Kampfpanzer zu schicken. Bei ihrer Rede anlässlich der Kundgebung «Aufstand für Frieden» in Berlin, fand sie klare Worte.

Es wäre tatsächlich höchste Zeit, die Eskalationsspirale zu stoppen. Doch die Kriegstreiber scheinen, zumindest in der Politik, noch immer in der Mehrheit zu sein.

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