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20. Februar 2025 - Warum das Kunsthaus Zürich scheitert 1

Warum das Kunsthaus Zürich scheitert

Warum das Kunsthaus Zürich scheitert
Das Kunsthaus Zürich steht vor einem Dilemma: Trotz steigender Besucherzahlen ist das Museum faktisch überschuldet und auf Subventionen angewiesen, die nur unter der Bedingung fließen, dass es sich dem vorherrschenden, postmodernen Narrativ unterwirft. Erfahren Sie in unserem Artikel, warum die Zukunft der Kunst in Zürich so fragil ist. – Ein Kommentar von Paul Siegenthal, lic. oec. HSG

Das Kunsthaus Zürich bettelt immer lauter um Subventionen. Die Besucherzahlen steigen zwar, aber nur, weil man ein Drittel der Eintritte an Beamte und  Kulturlegi-Besitzer verschenkt. Faktisch ist das Museum überschuldet. Wäre es eine Firma, wäre es konkurs.

Brutalistisch. Der neue Chipperfield-Bau, auf den so viel Hoffnung gesetzt wurde, hat den Charme eines staatlichen Verwaltungsgebäudes, der die darin ausgestellten Werke erdrückt: Ein seelenloser, brutalistischer Betonklotz.

Das Dilemma des Kunsthauses ist das Dilemma der Kunst schlechthin. Kunst, oder was auch immer die Medien als solche bezeichnen, ist staatlich subventioniert. Subventionen bekommt man nur, wenn man dem linken, postmodernen und woken Narrativ huldigt.

Kritiktlos. Künstler sind staatliche Bänkelsänger. Der Maler warnt vor den bevorstehenden Weltuntergang, der Schauspieler jagt AfD-Nazis. Architekten stellen eklige Schuhschachteln in die Landschaft und bekommen dafür noch Preise. Nur etwas wird ein Künstler nie tun: den Staat kritisieren. Er wäre am nächsten Tag arbeitslos.

Linke Gehirnwäsche. Doch zurück zum Kunsthaus. Die langweilige Architektur ist nicht der wirkliche Grund für die sinkenden Einnahmen. Exemplarisch dafür steht die Ausstellung von Matthew Wong, einem Vincent-van-Gogh-Imitator. Seine Bilder sind so lala. Umso großspuriger wurden er und seine Werke präsentiert. Ein richtiger Supermann, der pro Tag viele Werke gemalt habe. Jeder, der sich mit Ölfarbe auskennt weiß, daß sie tagelang braucht, um zu trocknen. Aber das liegt jenseits des Horizonts einer Kunsthistorikerin. Ihre Aufgabe ist eher die einer Geschichtenerzählerin, geformt durch eine jahrelange Gehirnwäsche an linken Unis.

Margherita Sarfatti. Unwillkürlich kommt die Kunsthistorikerin Margherita Sarfatti in den Sinn, die das Buch «Dux» schrieb und damit den Mythos um Benito Mussolini begründete. Sie war tatsächlich eine Expertin in der Materie, sie war seine Geliebte. 1938 verließ sie Italien in Richtung Schweiz. Benito hatte sie gegen eine Jüngere eingetauscht und als Jüdin wurde das Leben im damaligen Italien für sie zunehmend unbequem.

Futurismus. Zu ihrer Ehrenrettung muss man sagen, dass sie bis heute als die fähigste Kunsthistorikerin Italiens gilt. Sie war die Hebamme des Futurismus, eine bis heute vollkommen verkannte Kunstrichtung. Das Kunsthaus hat diese Epoche nie gerecht präsentiert, außer dass man sie immer in die Nähe des Faschismus stellte.

Auswegslos. Doch hätte eine objektive Auseinandersetzung mit unbequemen Kunstrichtungen überhaupt eine Chance? Nein. Die Subventionen wären sofort weg. Also bleibt dem Kunsthaus weiterhin nichts anderes übrig, als ausgelatschte Kunst zu präsentieren, die niemand mehr wirklich hinter dem Offen hervorlockt.

Ein Fass ohne Boden.

 

Lieber Leser, liebe Leserin verorten Sie die Probleme des Zürcher Kunsthauses und allgemein der Kunstszene genau gleich wie unser Kommentator? Oder haben Sie hier einen ganz anderen Erklärungsansatz? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!

 

© Bild: Von Kunsthaus Zürich MarKom - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=118606022

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1 Kommentar zu “Warum das Kunsthaus Zürich scheitert”

  • partisan sagt:

    Vielen Dank für diesen Artikel. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Kunst oft avantgardistisch, unbequem und subversiv. Mit Warhol begann die Systemanbiederung – ein Schock, von dem sich die Kunstwelt nie erholte. Kritische Kunst existiert noch, bleibt aber unsichtbar, da nur konformes gefördert wird. Hochschulen und Organisationen wie visarte lenken den Diskurs. So entstehen Künstlergenerationen ohne neue Impulse. Dem Publikum bleibt nur Langeweile oder das Warten auf eine Revolution.

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