Früher ein Land für Freiheitsliebende und Freiheitssuchende ist Australien seit einiger Zeit eher ein Schandfleck in Sachen freiheitlicher gesellschaftlicher Entwicklung. Während Zeiten der Corona-Maßnahmen hat sich Australien besonders bemüht, in negativem Licht zu erscheinen. So wurden dort die härtesten Lockdowns verhängt, gepaart mit strengen Impf-Vorschriften.
Nun lenkt das ehemalige Auswanderer-Traumziel erneut die Aufmerksamkeit auf sich. So berichten verschiedene Plattformen darüber, dass die vier größten Banken Australiens sich anschicken, ihre Bankgeschäfte auf bargeldlos umzustellen. So frohlockt die CommBank, dass Australien bereits per 2026 bargeldlos funktionieren könnte. Dabei scheinen sie dem Ruf der Bevölkerung zu folgen. Hat im Jahr 2022 beispielsweise im südostasiatischen Raum Singapur mit 97 % Akzeptanzrate als Vorreiter posiert, so ist Australien den Einwohnern des Stadtstaates hart auf den Fersen: satte 94 % der Einkäufe in Ladengeschäften gehen dort bargeldlos über die Theke. Dies berichtet FIS Global, eine Finanzfirma, die jährlich einen Global Payments Report herausgibt – also einen globalen Zahlungsbericht.
Ganz kampflos wollen sich die Bargeld- und Freiheitsbefürworter allerdings nicht geschlagen geben. So wurde in den sozialen Medien zu einer Cash-Only-Week aufgerufen. So sollten die Australier vom 3. bis am 10. Juli 2023 ausschließlich bar bezahlen, dies berichtet das australische Portal 7NEWS. Und natürlich wird auch in Down-Under ein Mogelpaket verkauft. So listet TechWire nur gerade die Vorteile einer bargeldlosen Gesellschaft auf: Bequemlichkeit, niedrigere Kriminalität, weniger Betrug und auch Zeitersparnis. Von Betrug am Bürger durch den Staat oder von der drohenden Totalkontrolle sowie Abhängigkeit vom Staat ist wie üblich nichts zu lesen. Leichtes Gegensteuern kommt beispielsweise von National Seniors, einer australischen Vereinigung für Senioren. Dort wird befürchtet, dass Senioren den Zugang zu Bargeld und somit den Anschluss an die Gesellschaft verlieren könnten. Sogar von Altersdiskriminierung ist die Rede.
Wir können nur mit Sorgen in das Land der Kängurus und Koalas schauen und selbst bei jedem Zahlungsvorgang erneut entscheiden, wie wir das Bargeld stützen können. Dabei muss auch klar sein: nur weil jemand gelegentlich bargeldlos bezahlt, sei dies mit Debit- oder Kreditkarten oder hier in der Schweiz mit TWINT, plädiert dieser nicht automatisch für ein bargeldloses Land oder erteilt gar seine Einwilligung für eine Totalüberwachung.
Aber ob das reichen wird, um die künftige Existenz des Bargelds zu sichern?