Worldcoin, die neue Kryptowährung bestimmt die «Identität» durch einen Scan der Augen und soll so beweisen, dass jemand ein Mensch und kein Roboter ist. In verschiedenen Ländern kann man sich bereits mit einem Augenscan registrieren lassen und 25 Worldcoin-Tokens einstreichen, was momentan plus minus 50 Euro entspricht. In Deutschland ist dies beispielsweise im Alexa am Alexanderplatz möglich, wie unter anderem die Berliner Zeitung berichtet und gleich einen Selbstversuch gestartet hat.
Altman und seine Mitstreiter kombinieren mit ihrer neuen Online-Plattform Worldcoin KI-Technologien mit Kryptowährungen und Blockchain in einem Open-Source-Protokoll. Sie wollen gemäß eigenen Aussagen auf diese Weise jedem den Zugang zu einer globalen Wirtschaft ermöglichen.
Worldcoin ist wie andere Kryptowährungen dezentralisiert. Dies bedeutet, dass die Entscheidungen von den Nutzern getroffen werden und nicht von einer zentralisierten Einrichtung wie einer Bank. Die Entwicklung dieses Projekts dauerte zwei Jahre, wie Techtarget.com berichtet.
So weit, so gut. Doch empfehlenswert ist hier der Rat: Augen auf! Und zwar vor allem im übertragenen Sinne. Laut den Machern soll Worldcoin die Einkommensungleichheit durch eine eindeutige Welt-ID beseitigen. Ein hehres Ziel für eine private Firma. Da kommen zurecht Bedenken auf bezüglich Datensicherheit.
Nach Angaben von Worldcoin funktioniert das Projekt natürlich absolut anonym, da die biometrischen Daten entweder gelöscht oder in einem verschlüsselten Format gespeichert würden. Doch soll man hier einfach vertrauen? Das ZDF zitiert in diesem Zusammenhang Michael Will von der Datenschutzaufsicht des Bayrischen Landesamtes:
«Hier geht es um nichts weniger als ein weltweites Identitätsregister in privater Hand.»
Es bestehen zudem Befürchtungen, dass die Iris-Scans auf dem Schwarzmarkt käuflich erworben werden könnten, so dass man sich Zugang zu Worldcoin-Konten verschaffen kann. Des Weiteren können auch Unfälle oder Erkrankungen den Zugang zu den eigenen Coins plötzlich erschweren oder verunmöglichen. Kenia stoppte wegen der vielen Bedenken bereits alle Aktivitäten von Worldcoin in ihrem Land. Aber ob es wirklich nur die – durchaus nachvollziehbaren – Sicherheitsbedenken sind, die Regierungen gegenüber Worldcoin kritisch sein lassen? Oder vielleicht nicht auch die eigenen Pläne für staatliche und weltweite digitale Währungen?