Der Wahrheit verpflichtet
11. Oktober 2023 - Fabian Ramseyer

Wenn Unrecht und Grausamkeit zu Recht werden

Fabian Ramseyer
Düster sind die Nachrichten, welche das Internet seit letztem Samstag fluten. Immer noch mehr Videos zeigen die Gräueltaten, die an Zivilisten, Frauen, Kindern und sogar Kleinkindern im Süden von Israel begangen wurden. Sschaut man sich diese an, sind starke Emotionen unvermeidbar und es ist klar, diese Taten müssen gesühnt werden.
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News vom 11. Oktober 2023

Verantwortlich dafür sind die Hamas-Terroristen, das bestätigen sowohl Sprecher der Hamas als auch Israel. Wie nebst anderen auch der arabische Nachrichten Sender Al-Jazeera berichtet, rechtfertigten die Hamas – deren Ursprünge vielerorts übrigens mit der CIA in Verbindung gebracht werden – ihren Terror-Anschlag, genannt «Operation al-Aqsa Flood» mit der anhaltenden und gewalttätigen Unterdrückung der Palästinenser und führen einen nach ihren Worten «heiligen» Krieg gegen Israel.
Nur wenige Bilder schafften es in der Vergangenheit aus dem Gazastreifen oder der Westbank in die Medien des Westens, die meisten zeigten steinschleudernde Jugendliche und Kinder, nur selten Verletzte oder Getötete. Rechtfertigt eine jahrzehntelange Hilflosigkeit und eine mit Stacheldraht und Mauern umzäunte «Freiheit» einen feigen und brutalen Angriff auf unbewaffnete Zivilisten? Nein.

Wie wir bereits am Montag berichteten, wurde noch am gleichen Morgen, als der Angriff der Hamas stattfand, von Ministerpräsident Netanjahu versichert, man spreche hier von Krieg. Am Sonntag wurde dann der Hamas und so indirekt den Palästinensern offiziell den «uneingeschränkten» Krieg erklärt. Der Verteidigungsminister, Yoav Gallant befahl noch am selben Tag eine «komplette Belagerung» des Gazastreifens und damit die vollumfängliche Versorgungs-Unterbrechung von Elektrizität, Nahrungsmitteln, Wasser und Kraftstoffen. Die Gegenoperation durch die IDF wird unter dem Namen «Operation Iron Sword» geführt. Der palästinensischen Zivilbevölkerung wurde nahegelegt zu flüchten, um sich vor der gewaltigen Luft- und später wohl Bodenoffensive in Sicherheit zu bringen. Der Chefsprecher des israelischen Militärs Lt. Col. Richard Hecht riet der Zivilbevölkerung, über die südliche Grenze nach Ägypten zu flüchten, wie Die Welt schreibt:

«Mir ist bekannt, dass der Grenzübergang Rafah immer noch offen ist. (…) Jedem, der raus kann, würde ich raten, rauszugehen.»

Jedoch wurde diese Aussage dann kurz darauf von seinem Büro dementiert, denn der Grenzübergang ist nun geschlossen. Die einzig uns bekannten Unterschlupfsorte sind von der UN (UNRWA) mit 88 Standorten und mittlerweile 175‘000 Flüchtlingen.
Der Gesundheitsminister vom Staat Palästina meldete, dass bereits 900 Menschen, darunter 290 Kinder, der Bombardierung zum Opfer gefallen seien und es seit dem 7. Oktober über 4000 Verletzte im Gazastreifen gegeben habe. Die Hamas ist bekannt dafür, dass sie sich in zivilen Gebäuden, wie Wohnblöcken und Schulen verschanzt, und so werden von der IDF extrem starke Raketen zur Zerstörung eben dieser Gebäude eingesetzt, wie die Bilder von WSJ News zeigen. Sowohl der Einsatz dieser Waffen auf zivile Ziele, als auch die Unterbrechung der lebenswichtigen Versorgung sind gemäß der Genfer Konvention unzulässig, wobei ersteres in Art. 53 relativiert wird, falls es «wegen militärischer Operationen unerlässlich werden sollte(n)».

In Artikel 55 steht unter anderem:

«Die Besetzungsmacht hat die Pflicht, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungs- und Arzneimitteln mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln sicherzustellen; insbesondere hat sie Lebensmittel, medizinische Ausrüstungen und alle anderen notwendigen Artikel einzuführen, falls die Hilfsquellen des besetzten Gebietes nicht ausreichen.»

Rechtfertigt der terroristische grausame Akt der Hamas auf israelische Zivilisten einen massiven Luftangriff mit nur kurzfristiger Warnung auf stark bevölkerte Städte, in einer Region die 12km breit und 40km lang ist, ohne eine Möglichkeit das Land zu verlassen? Nein. Es gibt keine «gerechte Grausamkeit» gegen hilflose Zivilisten – für keine Seite eines Konfliktes.

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