Der Wahrheit verpflichtet
24. März 2023 - Stephan Seiler

Zweite Bargeld-Initiative

Stephan Seiler
Die «Freiheitliche Bewegung Schweiz FBS» startet die zweite Bargeld-Initiative. Damit wird das Bargeld auch in der Bundesverfassung verankert.
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News vom 24. März 2023

«Wer mit Bargeld bezahlen will, muss mit Bargeld bezahlen können»: So lautet der Slogan für eine neu lancierte Volksinitiative zum Erhalt von Bargeld. Und wieder ist es die «Freiheitliche Bewegung Schweiz FBS», die für das Bargeld kämpft. Deren Präsident Richard Koller, ein langjähriger Politaktivist, ist überzeugt: Bargeld ist der entscheidende Hebel im Kampf gegen den Überwachungsstaat. Bereits für die erste «Bargeld-Initiative» haben Koller und sein Team mehr als 137’000 Unterschriften gesammelt und Ende Februar bei der Bundeskanzlei eingereicht. Wieso es eine zweite Initiative zum Bargeld braucht, erklärt die FBS auf ihrer Webseite:

«Wir brauchen eine Bargeld-Initiative II. Die Initiative ‘Bargeld ist Freiheit’ ist für die Schweiz von höchster Priorität und verhindert die Abschaffung der Währung und des Bargeldes, da wir diese so in der Verfassung verankern.»

Im Gegensatz zu Deutschland, wo das Hoheitsrecht für den Euro in den Händen der Europäischen Zentralbank und in Brüssel liege, sei es in der direktdemokratischen Schweiz viel einfacher, das Bargeld gesetzlich zu schützen. Sobald das Startkapital von 35’000 Franken zusammen ist, will die FBS mit der Kampagne starten. Gegen Ende März soll es bereits soweit sein. «Ist das Bargeld einmal weg, ist auch unserer Freiheit weg», sagt Koller. Diese Aussage ist nachvollziehbar: Denn mit der geplanten Einführung von digitalem Zentralbankengeld könnte jeder noch so kleine Bezahlvorgang kontrolliert werden. Andersdenkende und Ungehorsame könnten vom wirtschaftlichen Leben ausgeschlossen werden. Auch die Boulevardzeitung Blick berichtet über die zweite Bargeld-Initiative der FBS. Das Blatt behauptet jedoch, dass es keine konkreten politischen Bestrebungen gebe, das Bargeld abzuschaffen. Dass dies nicht stimmt, zeigt zum Beispiel die Initiative «Better Than Cash Alliance», die im Sinne der «Agenda 2030» mit Hochdruck daran arbeitet, das Bargeld auf EU-Ebene abzuschaffen. Die Freiheitliche Bewegung Schweiz schreibt dazu:

«Diese hochgradig nicht-demokratischen Vorstösse, passieren selbstverständlich alle ohne unser Einverständnis und gegen die Freiheit der Menschen. Die totale Kontrolle – vom ersten Moment des Lebens, bis zum Sargnagel – sind die Folgen für jeden von uns! Ein nicht mehr zu korrigierender Schritt in die totale Abhängigkeit!»

Derzeit geht ein Video viral, indem Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, auf Fragen des – wie sie glaubt – ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zugibt, dass digitales Zentralbankengeld zur Kontrolle der Bürger dienen soll. Was Lagarde nicht wusste: Beim Gesprächspartner handelte es sich nicht um den echten Selenskyj, sondern um einen russischen Komödianten. Mit digitaler Software kann vieles manipuliert werden, doch dieses Video scheint echt zu sein. Sehen Sie selbst.

Studien im Auftrag von Kreditkartenunternehmen wie Mastercard behaupten, dass 90 Prozent der Verbraucher bargeldloses Bezahlen bevorzugen. Objektiv sind diese Umfragen von Seiten der Bargeld-Konkurrenz wohl kaum. Im Gegensatz dazu zeigte eine repräsentative Umfrage der deutschen «Verbraucherzentrale Bundesverband» von Ende Dezember 2021, dass 75 Prozent der Befragten selbst wählen wollen, ob sie mit Bargeld, oder bargeldlos bezahlen. Eine Online-Umfrage des Schweizer Nachrichtenportals Nau.ch zeigte, dass mehr als 90 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer niemals auf Bargeld verzichten würden. Die Bargeld-Initiativen der FBS dürften demnach gute Chancen haben.

Mehr zum Thema Bargeld finden Sie in unserem Video-Beitrag mit dem Titel «Bargeld-Abschaffung» in der Rubrik Wirtschaft.

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